
Naxos 8.557683
1 CD • 56min • 2004
07.04.2006
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Dmitri Kabelevsky gehörte 1948 zu den wenigen Komponisten in der Sowjetunion, die nicht verdammt – also nach der damaligen Sprachregelung nicht „gemaßregelt“ wurden. Die beiden hier vorgelegten Klavierkonzerte in ihrer orchestral fülligen, klanglich wie strukturell angepassten, gleichwohl erfindungsreichen Anlage bestätigen dem Hörer auch nach einigen Jahrzehnten, dass Kabelevsky eine Musiksprache vertrat, die dem damaligen Kunst-Regime nicht in die Quere kam. Doch gilt es hier im Rückblick und im Hörblick auf das aktuell reproduzierte Vermächtnis zu differenzieren. Die beiden Konzerte Nr. 1 und 2 enthalten tragfähige Ideen, enthalten für den Solisten dankbare Passagen, auch wenn für mein Empfinden das Konzert Nr. 3 die erinnerungswerteren Passagen vermittelt. Gleichwohl: die 16jährige (!) koreanische Pianistin In-Ju Bang leistet Bestes, um den beiden Partituren im Verein mit den kraftvoll und differenziert aufspielenden Russen ein Möglichstes an Plastizität, an Schwung und Zusammenhang zwischen den einzelnen Binnenabschnitten zu sichern. Ein ausführlicher, kenntnisreicher Begleittext von Richard Whitehouse vermittelt intime Kabelevsky-Perspektiven. Bedauerlich am Rande: da spielt eine junge, im Katalog „neue“ Pianistin – und es wird nicht einmal ein Foto veröffentlicht.
Peter Cossé † [07.04.2006]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Dimitri Kabalewsky | ||
1 | Klavierkonzert Nr. 1 a-Moll op. 9 | |
2 | Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 23 |
Interpreten der Einspielung
- In-Ju Bang (Klavier)
- Russian Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Dmitry Yablonsky (Dirigent)