Claudio Monteverdi
Quinto libro
Glossa GCD 920925
1 CD • 66min • 2006
30.01.2008
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Einige Madrigale dieser Sammlung erschienen noch nicht einmal im Druck, als sie schon eine polemische Diskussion seitens des konservativen Giovanni Maria Artusi auslösten. Artusi war höchst empört über die heftigen Dissonanzen etwa in Cruda Amarilli – wohl aber, unterbewußt, noch mehr über jene glühende Intensität des Ausdrucks, die den Rahmen des traditionellen Madrigals nun endgültig sprengte. „Ich mache meine Sachen nicht aufs Geratewohl“, antwortete Monteverdi im Vorwort seines Fünften Buches und veröffentlichte dabei eine Sammlung, die einen Wendepunkt zwischen dem fünfstimmigen Madrigal und dem neuen, expressiven solistischen Stil bildet. Hier noch die scheinbar traditionell-polyphone oder akkordische Stimmführung, da schon hochdramatische Soloabschnitte mit ausgeprägten individuellen Gestalten – diese ungemein faszinierende Palette vielfältiger musikalischer Ausdrucksweisen wird in der Wiedergabe des Ensembles La Venexiana schier optimal veranschaulicht.
Nach beispielhaften früheren Aufnahmen (darunter z.B. die inzwischen 24 Jahre alte Einspielung mit The Consort of Musicke oder die mit dem Concerto Italiano aus dem Jahre 1996) setzt La Venexiana hinsichtlich modellhaft klarer Textartikulation, akkordischer Homogeneität und stimmlicher Schönheit noch höhere Maßstäbe. Perfekt getroffen ist dabei auch die Balance zwischen opernnaher Dramatik und ausgeglichener Stimmführung des Madrigal-Genres, am ergreifendsten vielleicht im fünfteiligen kleinen Zyklus Ecco Silvio, colei (Tr. 4) oder im sehnsuchtsvollen Che dar più vi poss‘ io? (Tr. 6).
Dr. Éva Pintér [30.01.2008]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Claudio Monteverdi | ||
1 | Il quinto libro de' Madrigali (1605) |
Interpreten der Einspielung
- La Venexiana (Ensemble)