Pierre Rode
Violin Concertos Nos. 11 and 12

Naxos 8.573474
1 CD • 62min • 2015
24.07.2018
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Pierre Rode (1774-1830) gehörte zu den großen Geigern der Musikgeschichte. Geboren in Bordeaux, wurde er in Paris Schüler von Marcello Viotti und war einer der Mitbegründer der nationalen französischen Violinschule des 19. Jahrhunderts. Sein kompositorisches Œuvre ist in erster Linie seinem Instrument gewidmet, darunter gibt es 13 Violinkonzerte aus seiner Feder. Besonders bemerkenswert ist auch, dass Rode der Widmungsträger von Beethovens letzter Violinsonate op. 96 ist, die er im Dezember 1812 mit Erzherzog Rudolph von Österreich am Klavier in Wien uraufführte. Bereits damals scheint Rodes Spiel nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit gewesen zu sein, denn Beethoven war mit ihn nicht restlos zufrieden und auch Louis Spohr, vorher Bewunderer Pierre Rodes, fand sein Spiel jetzt kalt und manieriert. Die Zeit war offensichtlich über Rodes geigerischen Stil hinweggegangen, aber das macht ja seine Kompositionen für heutige Zuhörer nicht uninteressant.
Die vorliegende CD mit Rodes 11. und 12. Violinkonzert ist die letzte der Gesamteinspielung, die Friedemann Eichhorn mit der Jenaer Philharmonie unter Nicholas Pasquet auf dem Label Naxos vorlegt. Eichhorn, 1971 in Münster geboren und in Speyer aufgewachsen, gehört zu den profilierten Geigern aus Deutschland, ist überdies als Musikwissenschaftler und Herausgeber tätig und widmet sich intensiv der Förderung des musikalischen Nachwuchses, unter anderem als Direktor der Studiengänge der weltweit renommierten Kronberg Academy.
Am Anfang und Ende dieser CD steht jeweils ein Air varié mit einer Spieldauer von etwa 10 Minuten: ein hübsches, galantes Stück in E-Dur das erste, das zweite in D-Dur ein wenig heroischer in der Stimmung – zwei gute Möglichkeiten für den Solisten, Virtuosität und melodische Gestaltung vorzuführen. Das Violinkonzert Nr. 11 D-Dur op. 23 wurde 1813 gedruckt, für die Nr. 12 in E-Dur wird ein Veröffentlichungsjahr um 1815 angenommen; beide Werke präsentieren Virtuosität auf hohem Niveau, dabei geht die Musik allerdings vor: „Sympathischerweise will Rode keine ‘Schwierigkeitsrekorde’ aufstellen … Rodes Technikstil ist ehrlich und stets musikalisch gedacht … Rodes Konzerte bieten dem Geiger exzellente brillante und melodische Ausdrucksmöglichkeiten. Bei allen Schwierigkeiten liegen sie wunderbar geigerisch und laden zu ‘kreativer Virtuosität’ ein.“ So drückt es Friedemann Eichhorn in seinem dem Booklet beigegebenen Text „Zur Geigentechnik Rodes Violinkonzerten“ aus. Genauso präsentiert Eichhorn diese Musik auch: auf hohem Niveau und mit sichtlichem Vergnügen, dabei bestens assistiert von den Jenaer Philharmonikern unter Nicholas Pasquet.
Detmar Huchting [24.07.2018]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Pierre Rode | ||
1 | Air varié E-Dur op. 12 | 00:09:50 |
2 | Konzert Nr. 12 E-Dur op. 27 für Violine und Orchester | 00:19:12 |
5 | Konzert Nr. 11 D-Dur op. 23 für Violine und Orchester | 00:22:24 |
8 | Air varié D-Dur op. 26 | 00:10:28 |
Interpreten der Einspielung
- Friedemann Eichhorn (Violine)
- Philharmonisches Orchester Jena (Orchester)
- Nicolas Pasquet (Dirigent)