Hommage à Rossini
Raphaela Gromes
Sony Classical 19075820822
1 CD • 56min • 2017, 2018
17.01.2019
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Ein originelles Rossini-Programm hat die Cellistin Raphaela Gromes hier zusammengestellt: Musik von und über Gioachino Rossini, von der Cello-Schmonzette bis zum veritablen Virtuosenstück ist alles dabei. Der rote Faden überzeugt, das Programm beinhaltet so manche Rarität, kurzum: ein Glücksfall. In die Abteilung Schmonzette fallen hier etwa einige Liedbearbeitungen, die Gromes zusammen mit ihrem Klavierbegleiter Julian Riem zu wahren Pretiosen aufbereitet, und bei denen man den Gesang nicht im Geringsten vermisst. Ihr kantables Spiel und der samtig-elegante Celloton reichen zum dahinschmelzen. Auch einige von Rossinis Spätwerken, die er unter dem ironischen Titel „Alterssünden“ veröffentlich hat, sind hier dabei, die freilich alles andere als Sünden sind und auch nicht wirklich alt, sondern schlicht bezaubernd. Das ist auch das Verdienst Riems, der nicht nur als musikalischer Stichwortgeber fungiert, sondern – abgesehen von seiner Rolle als Bearbeiter einiger der Werke – auch an den Tasten subtile Akzente zu setzen vermag.
Neben den kleineren Piècen sind auch zwei spannende Repertoireperlen auf dieser CD: Die Hommage à Rossini von Jacques Offenbach - ein buntes Potpourri über Themen einiger Rossini-Opern - und die Variationen über ein Thema von Rossini von Bohuslav Martinù über ein Motiv aus Mose in Egitto. Bei Offenbachs Stück und einer Bearbeitung der Arie „non piu mesta“ aus La Cenerentola ist das WDR Funkhausorchester unter der Leitung von Enrico Delamboye Gromes‘ musikalischer Partner. Orchester und Solistin spielen Offenbachs Hommage mit perlender Leichtigkeit und ansteckender Verve, so dass unterm Strich nur eines bleibt: purer Genuss. Auch die selten gespielten Martinù-Variationen erweisen sich als ebenso dankbares wie attraktives Werk. So ist das Programm dieser CD bei aller Diversität zwischen Kammermusik und sinfonischem Repertoire mit Rossini als rotem Faden durchdacht konzipiert und eine überaus gelungene Hommage an den Komponisten.
Guido Krawinkel [17.01.2019]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gioachino Rossini | ||
1 | Tu non sai qual colpo atroce (aus: Bianca e Falliero) | 00:05:52 |
2 | Soirées musicales | 00:09:31 |
5 | Stabat Mater for vocal soloists, Choir and Orchestra | 00:06:07 |
Bohuslav Martinů | ||
6 | Variationen über ein Thema von Rossini H 290 für Violoncello und Klavier | 00:07:42 |
Gioachino Rossini | ||
7 | Une Larme, thème et variations für Violoncello und Klavier | 00:09:46 |
Jacques Offenbach | ||
8 | Hommage à Rossini für Violoncello und Klavier (Fantasie) | 00:12:59 |
Gioachino Rossini | ||
9 | Nacqui all'affanno e al pianto - Non piú mesta (from: La Cenerentola) | 00:03:08 |
Interpreten der Einspielung
- Raphaela Gromes (Violoncello)
- Julian Riem (Klavier)
- WDR Funkhausorchester Köln (Orchester)
- Enrico Delamboye (Dirigent)