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Besprechung CD

Camille Saint-Saëns

Complete Concertos
Lionel Martin | Jae Hong Park | Ben Goldscheider

Berlin Classics 0304153BC

1 CD • 64min • 2023, 2024

16.11.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Eine neue CD-Reihe der Orpheum-Stiftung enthält sämtliche Solokonzerte und Konzertstücke von Camille Saint-Saëns (1835 – 1921), gespielt von jungen Interpreten, begleitet vom ORF Radio Symphony Orchestra unter Howard Griffiths. Dieser Dirigent, der bis 2023 künstlerischer Leiter der Orpheum Stiftung war, hat für die zweite CD der Reihe drei junge Künstler ausgewählt, die „zu großen Hoffnungen Anlass geben“.

Ein elegantes Klavierkonzert

Häufig zu hören ist das zweite Klavierkonzert in g-Moll op. 22, bei dessen Einspielung sich der 1999 in Südkorea geborene Pianist Jae Hong Park mit vielen bedeutenden Vorgängern messen muss. Er besteht diese Bewährungsprobe fulminant. Den an Bach erinnernden wuchtigen Beginn mit seiner rhapsodischen Tendenz gestaltet er ebenso überzeugend wie die virtuosen Entwicklungen und die lyrischen Einschübe. Dies alles gelingt ihm mit flinken Fingern wie feinem Einfühlungsvermögen. Mit Brillanz bewältigt er das leichtfüßige Scherzo, und das spritzige Finale im Stil einer Tarantella gibt ihm die Chance, sein Temperament im Verbund mit glänzender Technik unter Beweis zu stellen. Howard Griffiths und das Wiener Orchester stehen ihm dabei hellhörig zur Seite.

Drei virtuose Hornstücke

Drei kürzere Werke für Horn und Orchester gestaltet der 1997 in London geborene Ben Goldscheider, der bereits eine Professur am Konservatorium von Antwerpen bekleidet, mit stupender Sicherheit. Das Morceau de Concert f-Moll op. 94 ist eine brillantes Virtuosenstück, das die klangliche Spannweite des Horns von der Tiefe bis zur äußersten Höhe herausfordert, verbunden mit weiten Sprüngen. Und zudem wird äußerste Beweglichkeit verlangt. Dies scheint für den jungen Solisten kein Problem zu sein, wenn er makellos seinen Part versieht. Dazu versteht er es, den langsamen Mittelteil ausdruckvoll und flexibel in der Dynamik zu gestalten. Weniger anspruchsvoll sind zwei kurze Piècen für Horn und Orchester, die Romanzen op. 36 und 67, die gemeinsam mit dem ORF-Orchester lebendig musiziert werden.

Singende und springende Cellopiècen

Dritter im Solistenbunde ist der Cellist Lionel Martin aus Tübingen, Jahrgang 2003, Stipendiat der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung. Er spielt die Suite für Violoncello und Orchester op. 16b mit schönem, klangvollem Ton und gehöriger Brillanz ein. Das Changieren zwischen Barockanklängen in Prélude und Gavotte, romantischen Passagen in Sérénade und Romance, sowie in virtuosen Ausflügen, besonders in der abschließenden Tarantelle, gelingt vorzüglich, wobei Howard Griffiths mit seinem flexiblen Orchester nahtlose Hilfestellung leistet.

Der positive Gesamteindruck dieser CD wird abgerundet durch das Booklet (deutsch und englisch), das Kommentare zur Arbeit der Orpheum-Stiftung, zum Schaffen des Komponisten, zu den Einzelwerken und zu den jungen Solisten enthält.

Prof. Klaus Trapp [16.11.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Camille Saint-Saëns
1Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 22 00:24:07
4Konzertstück f-Moll op. 94 für Horn und Orchester 00:08:55
5Romance F-Dur op. 36 für Horn und Orchester 00:03:54
6Romance E-Dur op. 67 für Horn und Orchester 00:07:40
7Suite d-Moll op. 16b für Violoncello und Orchester 00:19:34

Interpreten der Einspielung

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