hänssler CLASSIC 98.176
1 CD • 64min • 1997
01.12.1998
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ich bin generell kein großer Freund der Interpretationen Rillings. Seine Neu-Einspielung des Lobgesangs hat mich jedoch rundum überzeugt. Die frischen Tempi nehmen dem Stück viele Längen: Rillings Lesart ist mit 64 Minuten um etwa 10 Minuten schneller als die von Claudio Abbado. Das bekommt besonders dem sonst gern sehr behäbig genommenen Eingangs-Allegro (Tr.1, 0'49) ebenso wie dem ersten Chor, dessen kraftvolle Tonwiederholungen nun plötzlich nach dem Finale-Beginn der Achten Bruckners klingen (Tr. 3). Die samtig glänzenden Streicher bewältigen rasante Figuren mühelos; generell wird wesentlich beredter artikuliert und phrasiert, als man es sonst unter Rilling gewohnt ist. Der Klang ist gut durchhörbar, ausbalanciert und räumlich. Nur der Nachhall ist recht vernehmlich – was angesichts eines live-Mitschnitts aus der Stuttgarter Liederhalle verwundert. Oder hat man so Nachbesserungs-Sitzungen im leeren Saal kaschiert? Chor und Soli sind in ebenso exzellenter Form wie das Orchester. Stören mag man sich allenfalls an dem sehr engen Vibrato der Solo-Sopranistin in Tr.5 – leider sagt das Booklet mit dem gleichwohl wertvollen Text von Andreas Bomba nicht, welche Sängerin in welchem Stück beteiligt ist... Dennoch unterm Strich eine Interpretation, die dem verkannten Stück vielleicht sogar neue Freunde gewinnen könnte.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.12.1998]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Felix Mendelssohn Bartholdy | ||
1 | Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 52 (Lobgesang) |
Interpreten der Einspielung
- Michaela Kaune (Sopran)
- Norine Burgess (Sopran)
- Christoph Genz (Tenor)
- Gächinger Kantorei Stuttgart (Chor)
- Bach-Collegium Stuttgart (Orchester)
- Helmuth Rilling (Dirigent)