hänssler CLASSIC 98.311
1 CD • 51min • 1998
01.05.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ursprünglich sollte der polnische Komponist im Auftrag der Stuttgarter Bachakademie und des Oregon Bach Festivals eine komplette Meßvertonung schreiben, doch mit seinen fünf Sätzen sprengte das Credo alle geplanten Dimensionen und ist als eigenständiges Werk zu sehen. Im Juli vergangenen Jahres realisierte Helmut Rilling die Welturaufführung des Werkes. In vielem erinnern die klanglichen Ingredienzien an das Requiem von Hector Berlioz. Aber auch die archaischen Aufwürfe und die rhythmische Sprachdiktion eines Carl Orff (Beginn Tr. 4) lassen sich im ersten Satz nicht verleugnen. Meist bestimmen sparsame Klangkopplungen wie Horn und Streicher das Werk. Die Singstimmen werden in der Regel von Streicheraccompagnati unterlegt. Eine Ausnahme in der Zurücknahme instrumentaler Üppigkeit ist das Et resurrexit. Das Booklet zeigt in seiner instruktiven Analyse zur Feinstruktur des Werks noch eine Menge weiterer interessanter Besonderheiten auf. Bei Rilling liegt das Werk alles in allem in guten Händen. Er animiert sein amerikanisches Ensemble bei der Umsetzung dieser gemäßigt "neutönenden" Komposition zu einer Musizierweise, die Verve und wachen Klangsinn zu verbinden weiß. Auch die Solisten bleiben nachdrücklich im Gedächtnis haften.
Norbert Rüdell [01.05.1999]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Krzysztof Penderecki | ||
1 | Credo für Soli, Chöre und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Juliane Banse (Sopran)
- Marietta Simpson (Mezzosopran)
- Milagro Vargas (Mezzosopran)
- Thomas Randle (Tenor)
- Thomas Quasthoff (Bass)
- Oregon Bach Festival Choir (Chor)
- Oregon Bach Festival Orchestra (Orchester)
- Helmuth Rilling (Dirigent)