
Ondine ODE 898-2
1 CD • 70min • 1997
01.01.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der 45jährige Pianist Matti Raekallio verkörpert den Typus des versierten, im besten Sinne konservativen Virtuosen, dem die russische und die Transkriptions-Literatur weder rationale noch emotionale Probleme bereitet. Sein grundsolides, durchaus steigerungsfähiges und dann auch attraktives Klavierspiel steht in der ästhetischen Justierung diametral zu jenem seines jüngeren Kollegen und Landsmannes Olli Mustonen. Was dieser an Akzentuierungs- und Nonlegato-Passion zu viel in dieses oder jenes Werk investiert, möchte man im künstlerischen Wirkungsbereich Raekallios gelegentlich in erhöhter Dosis fordern. Denn auch in dieser Prokofieff-Zusammenstellung mit den zehn Shakespeare-Vetonungen im Zentrum gibt Raekallio klar und deutlich Auskunft über das Notenmaterial, aber er unterläßt es, aus dieser Klaviersuite eine Handlungsfolge von Charakteren im menschlichen Extrembereich zu formen. Anders gescholten: alles Großartige wirkt gemildert, alles Intime, Geheimnisvolle normalisiert, so wie auch die ätzenden, tosenden Nummern der opera 2 und 17 korrekt geboten, aber unzulässig entgiftet wirken.
Peter Cossé † [01.01.2000]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Sergej Prokofjew | ||
1 | Romeo und Julia op. 75 (Zehn Stücke für Klavier) | |
2 | Sarkasmen op. 17 | |
3 | Erzählungen einer alten Großmutter op. 31 | |
4 | Vier Etüden op. 2 | |
5 | Toccata d-Moll op. 11 |