Antonio Caldara
La Passione di Gesù Cristo Signor Nostro
Hungaroton HCD 31862-63
2 CD • 2h 04min • 1998
01.03.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Gemessen an seiner musikgeschichtlichen Bedeutung ist der Wiener Vizekapellmeister Antonio Caldara in den CD-Katalogen immer noch stark unterrepräsentiert. Da mag es bedauerlich sein, daß seine Passione innerhalb von fünf Monaten gleich zweimal eingespielt wurde, während zahlreiche andere Oratorien nicht minderer Qualität noch in den Archiven schlummern.
Im Vergleich zu Fabio Biondi verfolgt Pál Németh einen bescheideneren, in gewisser Weise auch ehrlicheren Ansatz: Er erkennt die Grenzen seiner Musiker an, arbeitet aber innerhalb dieser Grenzen sehr sensibel und differenziert, während der Italiener burschikos über manche subtilen Stimmungsnuancen der Komposition hinwegfegt. Indes gelingt es den Ungarn weniger gut, den großen Spannungsbogen über das achtzigminütige Oratorium zu schlagen. Hinzu kommt, daß der Kontratenor Angelos Fotiadis, der die meisten Arien zu singen hat, die vokale Schwachstelle ist; Laura Polverelli ist bei Biondi allerdings kaum besser. Insgesamt neigt sich die Waage zwar leicht zu letzterem, doch eine wirklich gute Aufnahme der Passione steht noch aus.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.03.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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