Philips 462 602-2
1 CD • 62min • 1988, 1996, 1997
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Diese CD ist eigentlich eine Mogelpackung. Denn Brüggens Interpretation der G-Dur-Sinfonie Nr. 88 ist nichts Neues. Bereits 1989 veröffentlichte Philips in anderem Zusammenhang diese Einspielung von 1988. Nun wurde sie mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen der Sinfonie Nr. 89 (von 1997) und der Sinfonia concertante (von 1996) erneut auf den Markt geworfen: Für ein Hochpreis-Produkt eigentlich eine Frechheit – und zusätzlich noch eine schlechte Visitenkarte für den Künstler.
Denn die alte Aufnahme wirbt kaum für den Holländer. So behäbig, wie der Dirigent in der Eröffnung daherstapft, so wenig inspiriert wirken die Bläser im langsamen Satz. Die Sinfonie Nr. 89 beweist zwar, daß das Orchester im Laufe der Jahre die alten Instrumente besser zu beherrschen weiß. Aber an Brüggens Interpretation hat sich nur wenig geändert. Etwas mehr Frische, mehr Mut zu extremer Dynamik würde hier durchaus passen. Statt dessen gefällt sich Frans Brüggen in akademischer Gewissenhaftigkeit, die spätestens in der (zweifellos virtuos gespielten) Sinfonia concertante eher einschläfernd wirkt.
Hagen Kunze [01.12.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Joseph Haydn | ||
1 | Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I:88 | |
2 | Sinfonie Nr. 89 F-Dur Hob. I:89 (1787) | |
3 | Sinfonia concertante B-Dur op. 84 Hob. I:105 für Violine, Violoncello, Oboe, Fagott und Orchester (1795) |
Interpreten der Einspielung
- Frans Brüggen (Dirigent)