timpani 1C1056
1 CD • 67min • 2000
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Maurice Ohana, der 1916 geborene Brite marokkanischer Herkunft, der in Rom und Paris studierte und später lange in Andalusien lebte, konnte sich frei machen von jenen festen musikalischen Traditionen, die andere westeuropäische Komponisten als Zwang und lastende Verpflichtung empfanden und noch empfinden. Daß Ohana eifrig Filmmusik komponierte, machte ihn für viele zusätzlich suspekt. Auf dieser CD zeigt sich, wie überaus interessant und anregend der unkonventionelle Zugriff dieses Komponisten sein kann: Ein fein durchgearbeiteter, oft fast kammermusikalisch anmutender Orchestersatz ist die Basis für Stücke, in denen es vornehmlich um Atmosphärisches, Mythisches, Rituelles geht. Das kann so rauh, so dissonant klingen wie in der mit Dritteltönen gesättigten Synaxis. Oder es kann Träume von Afrika evozieren wie im Cellokonzert, das Anssi Karttunen hier hingebungsvoll spielt. Es kann schließlich auch Farb-Spiel und Landschafts-Komposition sein wie im impressionistisch angetönten Livre des Prodiges. Was Tamayo hier ausbreitet ist ein Zauberland der Klänge.
Susanne Benda [01.11.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Maurice Ohana | ||
1 | Livre des prodiges für Orchester | |
2 | Anneau du Tamarit für Violoncello und Orchester | |
3 | Synaxis für 2 Klaviere, 4 Schlagzeuger und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Anssi Karttunen (Violoncello)
- Pascal Devoyon (Klavier)
- Christian Ivaldi (Klavier)
- Orchestre Philharmonique du Luxembourg (Orchester)
- Arturo Tamayo (Dirigent)