Ursprünglich ein eher langsamer spanischer Tanz im 3/4-Takt, entwickelte sich die Chaconne im 17./18. Jahrhundert zu einer der Hauptformen des französischen Balletts. Als Instrumentalstück stellt sie in der Lauten- und Clavier-Literatur des 17. Jahrhunderts eine Variationenform dar über einem 4–8-taktigen ostinaten (unveränderbaren) Baßthema – ganz ähnlich der Passacaglia –, meist in Moll. Von letzterer unterscheidet sie sich allenfalls durch ein etwas schnelleres Tempo, auch kann das Ostinato-Thema durch andere Stimmen wandern. Ihr englisches Pendant ist der "Ground". Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die Begriffe "Chaconne" und "Passacaglia" praktisch synonym verwendet.