(von lat. = Verkleinerung) 1. Eine Notationspraxis in der Mensuralmusik (13.– 16. Jahrhundert), die durch "Mensurzeichen" oder farbliche Kennzeichnung ("Color") eine Verkürzung von Notenwerten um die Hälfte, ein Drittel oder ein Viertel bewirkt. 2. Halbierung der Notenwerte eines Themas in Fugen oder Sonaten. Bei Verdopplung spricht man von "Augmentation". 3. Freie, improvisatorische Verzierung ("Kolorierung") einer Melodielinie in der Vokal- und Instrumentalpraxis vom 14. bis 18. Jahrhundert.