Am 22. September 2021 feierte die Sopranistin Anna Tomowa-Sintow ihren 80. Geburtstag. Geboren 1941 in Stara Zagora, Bulgarien, studierte sie am Konservatorium von Sofia und debütierte dort 1965 als Tatjana. Ab 1967 sang sie an der Oper Leipzig mit großem Erfolg Partien wie Madama Butterfly, Violetta, Arabaella und Desdemona und trat ab 1972 auch an der Berliner Staatsoper auf. Herbert von Karajan wurde bald auf ihre Lirico-spinto-Stimme aufmerksam und engagierte sie, es folgten Einladungen zu den Salzburger Festspielen, an die Oper von Covent Garden, die Wiener Staatsoper und die New Yorker Met, wo sie u.a. als Donna Anna und Violetta auftrat. 1981 interpretierte sie eine vielbeachtete Elsa (Lohengrin) an der Mailände Scala unter Claudio Abbado, 1982 sang sie die Elisabeth (Tannhäuser) unter der Leitung von Lorin Maazel an der Wiener Staatsoper und an der Bayerischen Staatsoper. 1983 sang sie die Marschallin unter Karajan bei den Salzburger Festspielen, 1985 am gleichen Ort die Capriccio-Gräfin und war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. 1988 wurde sie von der Wiener Staatsoper zur Kammersängerin ernannt, einen Titel, den ihr bereits 1972 die Oper Leipzig verliehen hat. In den letzten Jahren gab Anna Tomowa-Sintow diverse Meisterkurse und hat ihr Können mit viel Engagement an den junge Generation weitergegeben. Ihre Schallplatten, darunter zahlreiche Opern von Verdi und Richard Strauss, sind bei DG, Orfeo, Berlin Classics, Delta Music, Brillant Classics u.a. erschienen.
Tabellarische Biographie
1941 | geboren am 22.9. in Stara Sagora, Bulgarien. |
1951 | Gewinnerin eines bulgarischen Gesangswettbewerbs und Aufnahme ins staatliche Konservatorium in Sofia. Abschluß der Studien mit dem Diplom für Gesang und Klavier. |
1967 | Aufnahme ins Operstudio Leipzig und Debüt als Abigaile in Verdis Nabucco. |
1971 | Gewinn der Goldmedaillen beim Intern. Gesangswettbewerb in Sofia und in Rio de Janero. |
1972 | Ensemblemitglied der Deutschen Staatsoper Berlin, Verleihung des Titels "Kammersängerin". |
1973 | Internationaler Durchbruch mit Verdis Requiem in Paris und Desdemona (Othello) in Genf. Eröffnung der NHK Symphony Hall in Tokio mit Beethovens neunter Sinfonie unter Wolfgang Sawallisch, erstes Engagement durch Herbert von Karajan für die uraufführung von Orffs "De temporum fine comedia" bei den Salzburger Festspielen. Langjährige, intensive Zusammenarbeit mit Karajan. |
1973-1991 | Regelmäßige Auftritte bei den Salzburger Festspielen. |
1982 | Ariadne in Salzburg unter Wolfgang Sawallisch |
1985/86 | Capriccio-Gräfin bei den Salzburger Festspielen unter Horst Stein |
1989 | Tosca unter Georges Pretre |
1993 | Rollendebüt als Ägyptische Helena in Paris, Tosca an der Met in New York |
1995 | Rollendebüt als Norma in Zürich |
1997 | Rollendebüt als Sieglinde in Seoul. |
1998 | Rollendebüt als Santuzza (Cavalleria rusticana) in Berlin |
1999 | Turandot zur Eröffnung des wiederaufgebauten Teatro del Liceu in Barcelona |
2000 | Kaiserin in Frau ohne Schatten an der Deutschen Oper Berlin unter Christian Thielemann |
2001 | 35. Bühnenjubiläum am 23. September 2001 mit einer konzertanten Aufführung von Verdis Aida an der Nationaloper von Sofia. |