BIS Bis-CD-1069
1 CD • 61min • 1999
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Hervorragende Aufführungen verhelfen kaum dazu, diese von nichtmusikalischen Andeutungen geprägten Solokonzerte musikalisch zu deuten. Trotz geschlossener Formen sind sie strukturell so weit gedehnt, daß eher ein Eindruck von orchestraler Improvisation entsteht. Einerseits beruhen die Werke auf gewichtigen religiösen Geschichten, andererseits scheint James MacMillan (Jg. 1959) sich immer wieder in musikalische Oberflächlichkeit zu verlieren: Im Trompetenkonzert klingt seine Handhabung von aus dem 17. Jahrhundert hergeleiteten Blechbläsermotiven fast wie eine amerikanische Marching Band, und die klezmerschen Einschläge im Klarinettenkonzert fallen ganz aus dem sonstigen Ausdrucksrahmen des Stücks.
Daß ein Solokonzert heute mehr als "Solo und Begleitung" sein muß, hat James MacMillan sehr gut verstanden, nur müßte er sich viel stärker mäßigen. Diese langatmigen und etwas ziellos wirkenden Konzerte erinnern an eine einst berühmte Aussage eines englischen Kollegen MacMillans: "Eine Komposition, die länger als 20 Minuten dauert, braucht eine verdammt gute Existenzberechtigung." Das hier Vorgetragene hätte ganz gewiß viel knapper gesagt werden können.
Patrick Donahue [01.12.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
James MacMillan | ||
1 | Epiclesis – Konzert für Trompete und Orchester (1993/1998) | |
2 | Ninian – Konzert für Klarinette und Orchester (1996) |
Interpreten der Einspielung
- John Wallace (Trompete)
- John Cushing (Klarinette)
- Royal Scottish National Orchestra (Orchester)
- Alexander Lazarev (Dirigent)