Hyperion CDA67097
1 CD • 65min • 1997, 1999
01.01.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Bei seinem Unfalltod 1899 hinterließ der erst fünfundvierzigjährige Ernest Chausson sein einziges Streichquartett unvollendet. Der vier Jahre ältere Vincent d'Indy, wie Chausson Schüler von César Franck, komplettierte den dritten Satz und erschloß das gewichtige, von aparter Harmonik und dichter Verarbeitungstechnik geprägte Werk damit für den Konzertgebrauch. Die Koppelung mit dem knapp zehn Jahre früher entstandenen ersten Quartett des im aktuellen Katalog sträflich unterrepräsentierten d'Indy ist aber auch unter inhaltlichem Aspekt sinnvoll, denn beiden Werken eignet ein strenger, eher unfranzösischer Tonfall, und hier wie dort ist der übermächtige Schatten Richard Wagners zu ahnen. Das Chilingirian Quartett unterstreicht diese Tendenz, indem es mehr auf dramatische Akzente als auf subtile Klangregie setzt. Bei Chausson wünschte man sich feinere Abstufungen und eine sensiblere Nachzeichnung der chromatischen Durchführungswege. Bei d'Indy wirkt das Konzept überzeugender, und auch klanglich ist die mehr als ein Jahr jüngere Aufnahme besser geraten. Insgesamt eine wichtige Katalogbereicherung.
Peter T. Köster † [01.01.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ernest Chausson | ||
1 | Streichquartett c-Moll op. 35 (vollendet von Vincent d'Indy) | |
Vincent d' Indy | ||
2 | Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 35 |
Interpreten der Einspielung
- Chilingirian Quartet (Streichquartett)