Antes BM 31.9138
1 CD • 51min • 1998
01.03.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit äußerster Intensität durchlebt der Solotrompeter Wolfgang Rihms Marsyas. Unterschrieben mit Szene, durch den Titel in den Bereich der griechischen Mythologie versetzt, verfolgt das Stück doch formal offensichtlich keine konkrete Handlungsstrategie. Marsyas war ein phrygischer Satyr, der Apoll zum Wettbewerb forderte; dieser durfte als Sieger über dessen Schicksal bestimmen und ließ ihm die Haut abziehen. Vielleicht zog Rihm aus diesem Mythos sozusagen die Anweisung zu einer dringlichen, unter Einsatz des Körpers vor sich gehenden Suche nach Schönheit. Denn der Wohlklang des ersten Teils zielt wohl auf reflektierte Erneuerung einer solchen musikalischen Schönheit. Auch barocke Formeln scheinen auf. Der rhythmisch bestimmte, in manchem wie eine Transformation von Freejazz wirkende Schlußteil schließt sich nicht der Abstraktion des früheren Rihm an. Reinhold Friedrich spielt phantastisch, weil er bei aller Virtuosität ein naturklangliches Element bewahren kann. Der zugegebene Zarathustra zeigt ein hohes Niveau der Badischen Staatskapelle.
Prof. Michael B. Weiß [01.03.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Wolfgang Rihm | ||
1 | Marsyas, Rhapsodie für Trompete ad libitum, Schlagzeug und Orchester | |
Richard Strauss | ||
2 | Also sprach Zarathustra op. 30 (Tondichtung frei nach Friedrich Nietzsche) |
Interpreten der Einspielung
- Reinhold Friedrich (Trompete)
- Robyn Schulkowsky (Schlagzeug)
- Badische Staatskapelle Karlsruhe (Orchester)
- Kazushi Ono (Dirigent)