DG 459 674-2
1 CD • 66min • 1996/98
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Gardiners Bruckner-Einstand hat, rein sachlich gesehen, viel zu bieten: einen entschlackten Orchesterklang, zurückhaltendes Blech - die Streicher sind im Vordergrund, die Holzbläser im tutti dadurch aber selten hörbar -, flüssige Tempi und kein übertriebenes Pathos. Auch die Solisten sind ausgezeichnet, mit der kleinen Einschränkung, daß Christoph Prégardien ein bißchen forciert. Der Chor teilt seine Kräfte gut ein, intoniert sehr sauber und deklamiert vorbildlich. Und doch bleibt meine Stimmung beim Hören getrübt. Trotz der lupenrein gesungenen, fast schon gleißenden Motetten scheint mir der Chor für ein wirklich anrührendes pianissimo zu gering besetzt. Der eigentliche Grund aber ist das fast schon seelenlos zu nennende Abspulen der Messe, das ihre menschliche Dimension völlig vernachlässigt. Da ist mir die Hyperion-Einspielung unter Matthew Best wesentlich lieber, auch wenn das Corydon Orchestra nicht Wiener Philharmoniker heißt. Aber Best läßt mit viel Herz musizieren; der Klang ist dort bei aller Räumlichkeit fast schon fragil durchhörbar. Seine Einspielung bleibt für mich die Referenzaufnahme.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.04.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Anton Bruckner | ||
1 | Messe Nr. 1 d-Moll WAB 26 | |
2 | Motetten |
Interpreten der Einspielung
- The Monteverdi Choir (Chor)
- Wiener Philharmoniker (Orchester)
- Sir John Eliot Gardiner (Dirigent)