
Marco Polo 8.225089
1 CD • 64min • 1993/94
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Diese beiden Sinfonien von Alexander Moyzes (1906-1984) sind insgesamt originelle Vertreter ihrer Gattung, haben allerdings kompositorisch ein paar Schwachstellen: Der erste Satz der Dritten hat eine Khatchaturian-artige, auftrumpfende Eröffnungsgeste, die auch mit ironischer Brille betrachtet nicht funktioniert. Danach folgen Soundtrack-artige Sequenzen und eine zu nichts führende Fuge über ein dazu untaugliches Thema von Richard Strauss und dergleichen mehr. Als selbstironische Sinfonietta wider den Eklektizismus mag das Werk durchgehen, aber nicht unbedingt als Sinfonie: die Themen sind nicht tragfähig. Weit gelungener ist die dramatische, dreisätzige Vierte. Hier allerdings laufen die Themen Gefahr, zu Tode geritten zu werden - ein Eiertanz, der Moyzes gerade noch gelang.
Die Slowakischen Rundfunksinfoniker bleiben den vielfarbigen Strukturen nichts schuldig. Ladislav Slovák legt eine inspirierte, vollblütige Interpretation vor, welche die besten Seiten von Moyzes' Musik herausstellt, die Schwächen aber nicht zu kaschieren sucht und so dem Komponisten vielleicht optimal gerecht wird.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alexander Moyzes | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 B-Dur op. 17a | |
2 | Sinfonie Nr. 4 Es-Dur op. 38 |
Interpreten der Einspielung
- Slowakisches Radio-Sinfonieorchester (Orchester)
- Ladislav Slovák (Dirigent)