
timpani 1C1022
1 CD • 56min • 1994
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das Lied nimmt im vielfältigen Œuvre Darius Milhauds (1892-1974) einen bedeutenden Platz ein. Lieder und Vokalwerke ziehen sich vom Anfang (Alissa op. 9) fast bis zum Ende (Cantate de psaumes op. 425) dieses Schaffens. Die hier gebotenen Lieder sind ausnahmslos Frühwerke, entstanden kurz vor und kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die literarischen Vorlagen sind Prosatexte, die Milhaud mehr Freiheit in der musikalischen Umsetzung boten. Obwohl alle Texte emotionsgesättigt sind, verzichtet er auf jedes Pathos, auf jeden sentimentalen Anflug, setzt aber dennoch die Texte in eine sensible, phantasievolle Musiksprache um. Ihm gelingt die schwierige Balance, zwar stets dem Wort den Vorrang zu lassen, doch zugleich seiner Musik Geltung zu verschaffen. Vieles an Milhauds Kompositionstechnik erinnert an den Stil des von ihm sehr verehrten Claude Debussy.
Von den Interpreten wird hier ein Höchstmaß an nachschöpferischer Askese verlangt. Florence Katz und Serge Cyferstein erlegen sich diese Zurückhaltung auf und bringen dennoch diese musikalischen Miniaturen gefühlvoll zum Klingen.
Kurt Malisch † [01.06.2001]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Darius Milhaud | ||
1 | Trois poèmes de Lucile de Chateaubriand op. 10 (1913) | |
2 | D'un cahier inédit d'Eugénie de Guérin op. 27 (1915) | |
3 | Deux Poèmes de Coventry Patmore op. 30 (1915) | |
4 | Alissa op. 9 (aus: La porte étroite, 1913) |
Interpreten der Einspielung
- Florence Katz (Mezzosopran)
- Serge Cyferstein (Klavier)