BIS BIS-CD-1120
1 CD • 63min • 2000
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Wer sich die letzten drei Beethoven-Sonaten auf den Aufnahme-Plan schreibt, der muß über einen langen gestalterischen Atem verfügen. Der 1977 in London geborene Freddy Kempf hat sich wohl etwas zu früh an des Titanen Meisterwerke herangetraut. Dort, wo Beethoven mit Kontrasten auf engem Raum arbeitet (erster Satz op. 109; zweiter Satz op. 110, erster Satz op. 111), kann Kempf punkten. In jenen Passagen, wo die thematischen Bögen aus sich heraus gespannt, d.h. vom Interpreten mit Leben gefüllt werden müssen, bleibt sein Spiel eindimensional. Kempf folgt dem Komponisten aufmerksam-engagiert auf den Zwischenwegen, um dann mit dem Erreichten an den Zwischen-Zielpunkten wenig anzufangen. Und so wirken die Variations-Sätze in op. 109 und 111 eher episodisch: Kempf stellt die Themen sehr zurückhaltend vor, so daß der Hörer sich wundert, derart profillose Themen variiert zu finden. Gerade in den architektonisch so weitblickend gestalteten Variationen des op. 111 gelingt es Kempf nicht, die zunehmende Verdichtung als einen Prozeß darzustellen, der sich über eine Viertelstunde lang weiter und weiter entwickelt.
Kalle Burmester [01.07.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Klaviersonate Nr. 30 E-Dur op. 109 | |
2 | Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110 | |
3 | Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111 |