
dacapo 8.224140
1 CD • 72min • 2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Angesichts der Tatsache, daß Christoph Ernst Friedrich Weyse (1774- 1847) ein Zeitgenosse Beethovens war, mag sein fast ganz im Frühklassischen verharrender Sonatenstil verwundern. Zusammen mit Friedrich Kuhlau - dessen Sonaten heute zum Brot beinahe jedes jungen Klavieradepten gehören - war Weyse unter den in Dänemark lebenden deutschstämmigen Komponisten eine der herausragendsten Figuren. Als Hofkomponist in Kopenhagen erlangte er vor allem mit seiner Vokalmusik Bedeutung.
Die hier erstmals eingespielten letzten vier von insgesamt acht Klaviersonaten scheinen vor allem von Clementi inspiriert und zeichnen sich durch Gesanglichkeit und Eleganz aus. In den Durchführungen der Hauptsätze erweist sich Heyse als wenig experimentierfreudiger Traditionalist. Formal aus der Reihe indes fällt die Sonate in B-Dur, deren eröffnender Variationssatz am Ende mit rauschenden Arpeggien und einer umfangreichen Kadenz überrascht. Altmodisch, aber reizvoll sanft introvertiert wirken die einander thematisch ähnelnden Sonaten in a-Moll und g-Moll.
Thomas Trondhjems geschmackvoller, sensibel weich konturierter Vortrag läßt kaum Wünsche offen.
Peter Schlüer [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Christoph Ernst Friedrich Weyse | ||
1 | Klaviersonate Nr. 6 B-Dur (1799) | |
2 | Klaviersonate Nr. 8 g-Moll | |
3 | Klaviersonate Nr. 5 E-Dur | |
4 | Klaviersonate Nr. 7 a-Moll |
Interpreten der Einspielung
- Thomas Trondhjem (Klavier)