ECM 461 780-2
1 CD • 66min • 2000
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Selbst im Rahmen des "klassischen" Streichquartettschaffens von Joseph Haydn stellen die 1788 entstandenen Sieben Worte eine singuläre Erscheinung dar: sieben zum Teil extrem langsame Sätze folgen aufeinander, umrahmt lediglich durch eine Introduktion sowie einen stürmisch bewegten "Terremoto"-Satz am Schluß, der das im Neuen Testament bezeugte Erdbeben nach dem Tode Christi symbolisiert. Diese ungeheure expressive Intensität, die man so im häufig experimentellen Quartettschaffen Haydns ansonsten kaum findet, weist voraus auf Beethoven und Schubert. Den Spannungsbogen dieser Musik über mehr als eine Stunde aufrechtzuerhalten, stellt höchste Anforderungen an die Quartettspieler - nicht so sehr an deren Technik oder gar Virtuosität, sondern an deren Konzentration. Hier liefert das Rosamunde-Quartett eine nahezu makellose, klangschöne und wahrlich ausdrucksmächtige Wiedergabe. "Nahezu" wegen der Tempogestaltung: in ganz wenigen Passagen wirkt sich die enorme psychische Anspannung als kaum merkliches Anziehen des Tempos aus. Das ist eine Freiheit, die sich auf das hohe Niveau der Darstellung dieser geheimnisvollen Klangentwicklung überhaupt nicht störend auswirkt. Eine Referenzaufnahme!
Dr. Hartmut Lück † [01.09.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Joseph Haydn | ||
1 | Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz op. 51 Hob. XX:1b für Streichquartett |
Interpreten der Einspielung
- Rosamunde Quartett (Streichquartett)