cpo 999 837-2
1 CD • 57min • 1998
27.02.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Albert Lortzing gilt als Inbegriff des musikalischen Biedermeier. Das ist sicher nicht falsch, wenn auch einseitig. Die Erstaufnahme des Oratoriums Die Himmelfahrt Jesu Christi erlaubt uns, ein wenig hinter die Fassaden zu hören. Es ist ein Frühwerk des 27jährigen Komponisten, geschrieben 1828 – kurz, nachdem er mit Ali Pascha von Janina das erste seiner heiteren Singspiele vorgelegt hatte (somit also fast zwei Jahrzehnte vor den bekannten Opern). Lortzing, damals als Schauspieler und Sänger unterwegs, beherrschte nicht nur das kompositorische Handwerk angemessen, sondern wusste durchaus, was in dieser Epoche musikalisch gefragt war. So fehlt es, zumal in den Chorsätzen, weder an barocken Erinnerungen noch an sanften Beethoven-Einflüssen (kurioserweise des Fidelio). Das deutlichste Vorbild aber sind die späten Haydn-Oratorien, doch auch der neue romantische Ton à la Mendelssohn kündet sich an.
All das sind hohe Ansprüche, mit denen die Solisten gelegentlich einige Mühe haben. Sollte es daran liegen, dass der Dirigent Helmuth Froschauer vom Chorischen her kommt und sich mit dem WDR Rundfunkchor Köln hauptsächlich auf die dankbaren Massenszenen konzentriert? Das Wort „Szenen“ ist übrigens mit Bedacht gewählt: Wie auf einer imaginären Bühne werden Ausschnitte von Christi Auferstehung vorgeführt.
Mario Gerteis † [27.02.2003]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Albert Lortzing | ||
1 | Die Himmelfahrt Jesu Christi für Soli, Chor und Orchester (Oratorium) |
Interpreten der Einspielung
- Anneli Pfeffer (Gabriel - Sopran)
- Hedwig Fassbaender (Eloa - Alt)
- Bernhard Schneider (Christus - Tenor)
- Christian Hilz (Johannes - Bariton)
- Kay Stiefermann (Petrus - Baß)
- WDR Rundfunkchor Köln (Chor)
- WDR Rundfunkorchester Köln (Orchester)
- Helmut Froschauer (Dirigent)