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Besprechung CD

La suave melodia

Carpe Diem 16266

1 CD • 68min • 2000

12.12.2003

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Für den CD-Titel la suave melodia (die angenehme, liebliche Melodie) zeichnen die fünf Mitglieder des Ensemble Badinerie mit ihren 14 originalgetreu nachgebauten, wechselweise eingesetzten Barockinstrumenten nicht nur verantwortlich, sondern sie übertragen dieses einer Corrente von Falconiero (Track 7) entnommene Motto in vorbildlicher Weise auf das Gesamtprogramm der vorliegenden Produktion. Nicht genug damit, entführen sie ihre Zuhörer in bisher nur den Spezialisten unter den Musikhistorikern vorbehaltene Gefilde. Werke des italienischen Barock, konzentriert auf die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts mit Vertretern der Regionen um Venedig, Bologna und Mantua, werden in einer außergewöhnlichen Klangfarbenvielfalt mit jeweils solistisch besetzter Blockflöte, Zink, Dulcian, Theorbe, Gitarre, Cembalo und Kleinorgel vorgeführt.

Alle fünf Interpreten (Rahel Stoellger, William Dongois, Christian Beus, Alexander Weimann und Karl-Ernst Schröder) erweisen sich nicht nur als Experten historischer Aufführungspraxis, sondern zugleich als virtuose Beherrscher ihrer Instrumente. Besonders die sauber geblasenen Zinken und der Dulcian im intonationsreinen Zusammenklang mit den jeweiligen Partnern bei stets mustergültiger Balance lassen aufhorchen.

Stilistisch wird der Facettenreichtum barocker Formen vom sakral-motettischen Satz bis hin zu den koloraturreichen Solo-, Duo- und Triosonaten ausgeschöpft. Rhythmisch-tänzerische Vitalität kommt ebenso zu ihrem Recht, wie der Kontrastreichtum barocker Affekte, die Nachahmung opernhafter Balletteinlagen (Track 18: Tanz der seligen Geister; Ballo delle Ombre – Track 19: Bauerntanz, Ballo de Contadini) oder die formale Strenge von Chaconne- und Passacaglien-Sätzen. 35 Variationen über die schlichte Baßfigur einer Ciaconia von Merula (Track 21) als Finale überbieten sich geradezu an spielerischem Fantasiereichtum dank einer perfekt-virtuosen Wiedergabe.

Für Liebhaber barocker Bläserconsortmusik eröffnet sich in der Gesamtperspektive eine wahre Schatzkammer, durchweg bestückt mit CD-Premieren.

Dr. Gerhard Pätzig [12.12.2003]

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Giuseppe Scarani
1Sonata Nr. 18 (La Novella)
Maurizio Cazzati
2Capriccio (Capriccio)
3Capriccio (Capriccio)
4Gagliarda (La Magnani)
5Corrente francese (La Grassa)
B. de Selma
6Canzona Nr. 11 für Soprano e basso
Giuseppe Scarani
7Sonata Nr. 16
Maurizio Cazzati
8Capriccio (Il Fantuzzi)
Andrea Falconieri
9La suave melodia e Corrente
10Folias
B. de Selma
11Fantasia für Fagott
Maurizio Cazzati
12Capriccio (Il Cospi)
13Allemanda
14Giga (La Marsiglia)
B. de Selma
15Canzona Nr. 17
Giuseppe Scarani
16Sonata terza
Andrea Falconieri
17Passacalle (aus Il primo libro di canzone, sinfonie, fantsie, Neapel 1650)
Maurizio Cazzati
18Capriccio (12 Notte)
19Ballo delle Ombre
20Ballo de Contadini
21Passacaglio
Tarquinio Merula
22Ciaccona für 2 Violinen und Basso continuo

Interpreten der Einspielung

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