Ondine ODE 1015-2
1 CD • 53min • 2002
13.11.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Der 1999 verstorbene Einar Englund gilt als der Komponist, der nach dem zweiten Weltkrieg in Finnland die Phase der Neuen Musik begründete. Seine Studienaufenthalte im Ausland bewirkten eine Öffnung gegenbüber internationalen zeitgenössischen Tendenzen, wobei ihn eine ausgeprägte Eigenständigkeit davor bewahrte, sich dem dodekaphonischen Lager anzuschließen. Stattdessen knüpfte er bei Bartók und Prokofieff an, bezog Elemente des Jazz ein und entwickelte eine eigene kraftvolle Tonsprache, die gleichermaßen von souveräner Konstruktion wie von Unmittelbarkeit des Ausdrucks bestimmt ist. Auch die im Abstand von neunzehn Jahren entstandenen Klavierkonzerte zeichnen sich durch organischen Aufbau und starke emotionale Wirkung aus. Das erste Konzert durchweht ein Hauch von lappländischem Winter, es basiert auf einem samischen Joik-Motiv, das Englund zuvor in seiner Filmmusik Das weiße Rentier verwendet hatte.
Der finnische Pianist Matti Raekallio bleibt dem effektvollen Solopart, in dem der Komponist oft selbst brilliert hat, nichts schuldig. Die vorzügliche Tampere Philharmonie unter ihrem Chef Eri Klas läßt als gleichberechtigter Partner Englunds plastischen Orchestersatz bestens zur Geltung kommen und macht auch die 1947 vollendete Ouvertüre Epinikia (Siegeshymne) zu einem prachtvollen, fesselnden Klangerlebnis.
Peter T. Köster † [13.11.2003]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Einar Englund | ||
1 | Klavierkonzert Nr. 1 (1955) | |
2 | Klavierkonzert Nr. 2 (1974) | |
3 | Epinikia (1947) |
Interpreten der Einspielung
- Matti Raekallio (Klavier)
- Tampere Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Eri Klas (Dirigent)