Alpha Productions 107
1 CD • 62min • 2005
12.01.2007
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Das etwas verhaltene Lob, das vor nahezu drei Jahren eine abwechslungsreiche Veröffentlichung mit Konzerten von Johann Sebastian Bach von Café Zimmermann begleiten musste, darf angesichts dieser Aufnahme des Ensembles mit Werken des Sohnes Philipp Emmanuel in ungeteilt zustimmender Form erteilt werden. Hier sind die Musiker mit ihrem temperamentvollen Ansatz auf geeignetem Terrain!
Es ist schwer zu entscheiden, wer von den drei begabtesten Söhnen Johann Sebastian Bachs der genialste war; der deutlich zwischen den musikalischen Generationen angesiedelte Älteste Wilhelm Friedemann, erklärter Liebling des Vaters und höchst originell in seinem Schaffen, oder gar der galante Jüngste, Johann Christian, ein Musiker auf der Höhe seiner Epoche, der dabei doch nie in die seichten Niederungen abstieg, die einem die Produkte schlichterer Zeitgenossen gelegentlich verleiden können. Für seine Epoche war Carl Philipp Emmanuel Bach das Synonym seines Namens, nicht der Vater, nicht die Brüder. „Wer mich gründlich kennt, der muss finden, dass ich dem Emanuel Bach sehr vieles verdanke, dass ich ihn verstanden und fleißig studiert habe,“ bekannte Haydn, und Mozart, wiewohl sich in seinen Kompositionen nur wenig Reflexe der Musik des „Berliner“ bzw. „Hamburger“ Bachs zeigen, ehrte ihn anlässlich seines Todes mit dem Ausspruch: „Er ist der Vater, wir sind die Buben.“
Café Zimmermann vereint auf dieser CD eine anregende Zusammenstellung von Werken aus den beiden Berliner Jahrzehnten des Komponisten, zweifellos die Epoche seines Lebens, in die seine bahnbrechenden musikalischen Erneuerungen fallen. Und die Musiker präsentieren diese Werke mit soviel Lust und Verstand, dass man meinen könnte, an ihren Uraufführungen teilzuhaben: Den wahren „Liebhabern“, an die Philipp Emmanuel sich besonders wandte, dürfte aufgegangen sein, dass die Musik dieses Bach-Sohnes das gelehrte Erbe der Vergangenheit mit den empfindsamen Gefühlsregungen der Zukunft verband und somit Altbewährtes mit revolutionär Neuem. Dabei kommt in diesen Interpretationen auch der galante Aspekt, der die Musik von Carl Philipp Emmanuel Bachs Zeitgenossen so sehr bestimmt, nicht zu kurz.
Detmar Huchting [12.01.2007]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carl Philipp Emanuel Bach | ||
1 | Sinfonie C-Dur Wq 182 Nr. 3 (Hamburger Sinfonie) | |
2 | Sinfonie h-Moll Wq 182 Nr. 5 (Hamburger Sinfonie) | |
3 | Konzert A-Dur Wq 172 für Violoncello und Orchester | |
4 | Sinfonie E-Dur Wq 182 Nr. 6 (Hamburger Sinfonie) | |
5 | Sinfonie G-Dur Wq 182 Nr. 1 (Hamburger Sinfonie) |
Interpreten der Einspielung
- Café Zimmermann (Ensemble)