
cpo 777 313-2
1 CD • 65min • 2006
14.01.2008
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mieczyslaw Weinberg wurde 1919 in Warschau geboren; als er 1939 vor der Nazi-Besetzung Polens in die Sowjetunion floh und bei der Einreise als Nationalität „jüdisch“ angab, verpaßte ihm der Grenzbeamte den „passenden“ Vornamen „Moshe“, russisch „Moisej“. Seitdem blieb es dabei; Moisej Vajnberg (so die Transliteration aus dem Kyrillischen) lebte zunächst in Taschkent, seit Kriegsende in Moskau, wo er auch 1996 verstarb.
In Moskau entwickelte sich zwischen Vajnberg/Weinberg und Schostakowitsch eine herzliche Freundschaft. In der Tat sind die beiden sich auch stilistisch durchaus nahe, aber Weinberg schreibt etwas „härter“, dissonanter, auch kontrapunktisch dichter und dies in einem ganz eigenen Ton, der sich innerhalb der sowjetischen Musik der Zeit eigenständig behauptet. So ist die Bekanntmachung seines kammermusikalischen Oeuvres in Gestalt der 17 Streichquartette außerordentlich zu begrüßen: die Stücke sind ausdrucksstark, originell in der Erfindung, spannungsreich in der Verarbeitung und Formanlage. Das französische Quatuor Danel, das hier eine Gesamteinspielung startet, macht dabei einen vorzüglichen Eindruck, technisch versiert, farblich variabel und klangvoll in den musikalischen Charakteren. Man darf auf die weiteren Folgen gespannt sein.
Dr. Hartmut Lück † [14.01.2008]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Mieczyslaw Weinberg | ||
1 | Streichquartett Nr. 4 Es-Dur op. 20 | 00:34:52 |
5 | Streichquartett Nr. 16 as-Moll op. 130 | 00:30:18 |
Interpreten der Einspielung
- Quatuor Danel (Ensemble)