Berthold Goldschmidt • Franz Reizenstein
Cello Concertos
cpo 555 109-2
1 CD • 56min • 2017, 2016
12.06.2018
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Raphael Wallfisch, als Sohn deutscher Emigranten in London geboren, widmet sich neben dem bekannten Cello-Repertoire mit Vorliebe den Werken jüdischer Emigranten, die seinerzeit Deutschland verlassen mußten. Franz Reizenstein, 1911 geboren, schrieb sein Werk dieser Gattung Mitte der 1930er Jahre in England, Berthold Goldschmidt, acht Jahre älter, war schon vor der erzwungenen Emigration ein bekannter Komponist, wirkte allerdings lange Jahre in England vorwiegend als Dirigent. Sein Cellokonzert entstand in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
Nicht zufällig ist bei Reizenstein das Vorbild noch deutlich zu hören, während Goldschmidt im Cellokonzert seinen Personalstil schon sicher gefunden hat: Franz Reizenstein stand als Mittzwanziger unter dem Einfluß von Paul Hindemith und fand in dessen erweitert tonalem Stil sozusagen einen ersten „Haltegriff“ für sein stilistisch durchaus stimmiges Werk. Beide Werke sind dankbar für den Solisten, Reizensteins Konzert hätte eine gewisse Straffung vertragen können. Beide Werke, das ausladende von Reizenstein und das lyrisch-konzentrierte von Goldschmidt, erweisen sich als hörenswerte Beiträge ihrer Gattung, und Raphael Wallfisch liefert eine wohltönende, zuweilen vollmundige Wiedergabe; nur an wenigen Stellen wirken seine Höhen etwas scharf. Da Wallfisch weitere Beschäftigungen mit diesem Repertoire ankündigt, darf man auf die Fortsetzung durchaus gespannt sein.
Dr. Hartmut Lück † [12.06.2018]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Franz Reizenstein | ||
1 | Violoncellokonzert G-Dur | 00:35:00 |
Berthold Goldschmidt | ||
4 | Violoncellokonzert | 00:21:02 |
Interpreten der Einspielung
- Raphael Wallfisch (Violoncello)
- Konzerthausorchester Berlin (Orchester)
- Nicholas Milton (Dirigent)