Lukas Hasler
#Organist
A Portrait
LukasHasler #Organist
1 CD • 64min • 2019
01.08.2024
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Lukas Hasler, Jahrgang 1996, stammt aus der Steiermark. Sein Orgel-Studium absolvierte er in Graz. Inzwischen arbeitet er in Los Angeles an seiner Dissertation. Ganz dem kalifornischen Lifestyle entsprechend, präsentiert Hasler seine Fähigkeiten auch ausgiebig in den sozialen Medien. Das Plattendebüt des jungen Österreichers, das den Titel „A Portrait“ trägt, schlägt einen Bogen von Bach über die Spätromantiker Liszt und Dupré hin zu eigenen Improvisationen.
Bach, romantisch ausgeleuchtet
Prélude und Fuge op. 7/1 von Marcel Dupré sorgen für einen strahlenden, klangfarbig schillernden Auftakt, der die Königin der Instrumente ins beste Licht setzt. In Franz Liszts B-A-C-H-Fuge bleibt im orchestral anmutenden Klangrausch die strenge kontrapunktische Form erkennbar.
Für seine Bach-Interpretationen verwendet Hasler, der für sein Debüt-Album die neue Eule-Orgel der Grazer Heilandskirche wählte, Registrierungen aus der Spätromantik, etwa von dem Leipziger Organisten und Thomanerchor-Leiter Karl Straube. Eine Fantasie, zwei Präludien und eine Fuge aus der Feder Bachs schweben dahin in kontrast- und farbenreichen, effektvoll an- und abschwellenden Klangwolken; die Orgel wirkt wie ein riesiges Sinfonieorchester – das ist faszinierend und liebevoll gemacht, dürfte aber die Originalklang-Verfechter nicht unbedingt überzeugen.
Faszinierende Evocationen
Schließlich gibt Lukas Hasler mit drei unterschiedlich gearteten Evocationen eine Probe seines Improvisationstalents. Die Stücke reizen all die Möglichkeiten der modernen Orgel aus. Spektakulär ist vor allem die dritte Evocation, wo Hasler mit dramatischen Glissandi die extremen Höhen und Tiefen des riesigen Orgel-Tonumfangs erkundet. Als Rausschmeißer dient eine Version von Johann-Strauß' Radetzky-Marsch. Da gerät dann auch die majestätische Königin der Instrumente ins leichtfüßige Schunkeln.
Antje Rößler [01.08.2024]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Marcel Dupré | ||
1 | Prélude et Fugue B-Dur op. 7 Nr. 1 | 00:07:31 |
Lukas Hasler | ||
3 | Première Évocation | 00:01:40 |
Johann Sebastian Bach | ||
4 | Trio super Allein Gott in der Höh BWV 664 (Choralbearbeitung) | 00:05:02 |
Franz Liszt | ||
5 | Präludium und Fuge über B-A-C-H S 260/2 | 00:13:56 |
Lukas Hasler | ||
6 | Deuxième Évocation | 00:01:01 |
Johann Sebastian Bach | ||
7 | Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 (Fantasie) | 00:06:23 |
8 | Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 (Fuge) | 00:06:11 |
Lukas Hasler | ||
9 | Troisième Évocation | 00:01:11 |
Johann Sebastian Bach | ||
10 | Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 (Präludium) | 00:09:55 |
11 | Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 (Fuge) | 00:07:10 |
Lukas Hasler | ||
12 | From Austria with Love (nach Johann Strauß sen.) | 00:02:53 |
Interpreten der Einspielung
- Lukas Hasler (Orgel)