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Ernst von Dohnányi • Richard Strauss

Violin Sonata op. 21, Serenade for String Trio opl 10 • Violin Sonata op. 18

cpo 555 565-2

1 CD • 68min • 2022

25.11.2024

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Klassik Heute
Empfehlung

Ernst von Dohnányi, 1877 in Preßburg, dem heutigen Bratislava, geboren, war ungarischer Herkunft. Seine cis-Moll-Violinsonate von 1912 verrät allerdings kaum diese Provenienz; sie erinnert vielmehr an den Stil von Brahms, dem Dohnányi nacheiferte, ohne dessen Originalität zu erreichen. Hellen Weiß, die in Köln und Dresden lehrt, und Paul Rivinius, der in München lebt, machen in ihrer flüssigen, ausgewogenen Darstellung deutlich, dass das epigonal wirkende, spätromantische Stück kontrastreich gearbeitet ist. Interessanter wirkt die zehn Jahre zuvor komponierte C-Dur-Serenade für Streichtrio, die in ihren fünf Sätzen sowohl Temperament und Sentiment wie auch einen Schuss Humor verrät. Hellen Weiß musiziert mit ihren beiden Partnern schwungvoll und dynamisch flexibel. Vom einleitenden Marsch, der einer alten Serenadentradition entspricht, bis zum humorvollen Finalrondo erlebt man vergnügliche Klänge und Rhythmen.

Jugendfrische Sonate von Richard Strauss

Aus anderem Holz geschnitzt ist die Es-Dur-Violinsonate, die der junge, 1864 in München geborene Richard Strauss im Jahr 1887 als letztes seiner Kammermusikwerke schuf. Das fast eine halbe Stunde dauernde Werk, das sich wie eine Begleitstudie zu den sinfonischen Dichtungen des Komponisten ausnimmt, sprüht nur so von Einfällen, wobei dem Klavier die Führungsrolle zukommt. Das muntere Jonglieren mit Motiven beginnt schon in den ersten Takten. Hellen Weiß und Paul Rivinius werfen sich die akustischen Bälle gewandt zu, und sie verstehen es, Spannung zu erzeugen und dabei das Gleichgewicht der Instrumente zu wahren. Die Ecksätze sind von forschem Elan erfüllt, und der als „Improvisation“ bezeichnete Mittelsatz wird kantabel dargeboten, ohne dass die elegische Stimmung allzu rührselig gerät.

Informatives Begleitheft

Das Booklet (deutsch und englisch) bietet eingehende Beschreibungen der drei Kompositionen und biografische Notizen zu den Interpreten, wobei hauptsächlich ihre Wirkungsfelder in den Blick genommen werden.

Prof. Klaus Trapp [25.11.2024]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Hellen Weiß (Violine)
• Paul Rivinius (Klavier)
• Wen Xiao Zheng (Viola)
• Gabriel Schwabe (Violoncello)