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Johann Christoph Schmidt

5 Overture Suites

cpo 555 640-2

1 CD • 66min • 2020

02.01.2025

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Johann Christoph Schmidt (1664-1728) gehört zur Riege der ebenso unverdient wie gründlich vergessenen deutschen Barockkomponisten. Dabei wirkte er von 1692 bis zu seinem Tod in verantwortlichen musikalischen Stellungen am Hof des sächsischen Kurfürsten und späteren polnischen Königs August des Starken. Das war keine geringe Verantwortung, war August doch gewillt, seinen Hof zum Abbild von Versailles, der Residenz des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. zu machen: Der Zwinger legt in Dresden bis heute Zeugnis dafür ab. Da musste natürlich auch die Musik stimmen, so schickte der noch nicht königliche Kurfürst 1692 seinen begabten zweiten Hoforganisten für drei Jahre zu einem Studienaufenthalt nach Italien – eine damals gebräuchliche Vergünstigung für musikalisch hochbegabte Landeskinder. Ein Jahr nach seiner Rückkehr nach Dresden wurde Schmidt zum Vizekapellmeister ernannt, 1697 schließlich, im Jahr als August den polnischen Königstitel errang, erfolgte Schmidts Krönung zum Leiter der „Kurfürstlich-Sächsischen und Königlich-Polnischen Kapelle“.

À la française

Auch musikalisch wünschte August der Starke es dem Sonnenkönig gleich zu tun, daher hatte Hofkomponist Schmidt seinen Souverän mit Werken in stilistischer Kopie der Musik, die in Versailles erklang, zu versorgen. Der Musik ist freilich deutlich anzumerken, dass Schmidts Stärke nicht in der Erfindung musikalischer Ideen liegt, er allerdings seine gelegentlich spärlichen Einfälle mit überaus gekonnter Satztechnik erheblich aufwerten kann. Das kann auch einem heutigen Publikum durchaus ein abwechslungsreiches Hörvergnügen bieten.

Erfrischende Darstellung

Zumal, wenn ihm dieser Genuss von Interpreten bereitet wird, die sich mit der Musik, die sie spielen, ganz und gar identifizieren und so ihr eigenes Vergnügen in ihrer Interpretation vermitteln können. So kommt angesichts der eher kargen melodischen Fantasie des Komponisten kein Missvergnügen auf, da die lebendige Gestaltung seiner satztechnischen Künste keinerlei Langeweile entstehen lässt.

Detmar Huchting [02.01.2025]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• L'Arpa festante (Ensemble)
• Anton Steck (Dirigent)