Supraphon SU 3380-2
1 CD • 57min • 1998
01.06.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Diese Aufnahme läßt sofort aufhorchen. Dem 1989 gegründeten Skampa Quartett merkt man die Studien bei großen Quartettspielern – vor allem bei Walter Levin, dem Primarius des legendären LaSalle Quartetts – an. Schon Dvoráks berühmtes Amerikanisches Quartett ist in einer Interpretation zu hören, die den Vergleich mit den exemplarischen Einspielungen eines Juilliard- oder Prager- Quartetts nicht zu scheuen braucht. Die Präsenz in Ton, Ausdruck, aber auch die Gestaltung ist außerordentlich. Die Eröffnung des Kopfsatzes fasziniert, der zweite Satz (Lento) wird recht bewegt, nicht falsch schwelgerisch musiziert, der dritte sehr lebendig und akzentuiert, der vierte mit unvergleichlichem Brio.
Auch bei Brahms stimmen Ansatz und Ausführung der Interpretation. Der Kopfsatz ist gespannt, zum Teil erregt, die fast durchweg pulsierende Bewegung immer präsent, der Kontrast von Hauptthema in punktiertem Rhythmus und dem ruhigen Nebengedanken wird sehr deutlich gesetzt. Die Romanze hat Ruhe und Kantabilität, ist aber frei von Drückern; das Scherzo fungiert als fast heiteres Zwischenspiel, im Finale wird zupackend und voller Elan musiziert. Die thematisch-motivische Arbeit ist hier ebenso wie bei Dvorák mustergültig zu verfolgen. Der Klang der Aufnahme ist direkt, präsent und nah.
Dr. Helge Grünewald [01.06.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Antonín Dvořák | ||
1 | Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 | |
Johannes Brahms | ||
2 | Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51 Nr. 1 |