Joseph Haydn
Die Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
Claves 50-2002
1 CD • 74min • 1999
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Seit Haydns eigenen Bearbeitungen zieht sein Sonatenzyklus zur Passionszeit immer wieder kreative Aufmerksamkeit auf sich. Die Idee, die Streichquartettfassung mit gregorianischen Gesängen zu interpolieren, ist gut; leider ist ihre Realisierung nicht geglückt. Rein äußerlich ergibt sich kein Zusammenhang, da die Gesänge zu einer anderen Zeit in einem anderen Raum aufgenommen wurden. Zudem verzichtet Pater Roman mit seiner eigentlich schön singenden Schola auf jeglichen Rhythmus, jegliche Dynamik, jegliche Gestaltschärfung. Glatt und ausdruckslos stehen die melodischen Linien neben den Sonaten, die im Gegensatz dazu vom Carmina-Quartett äußerst konzentriert und affektintensiv gespielt werden – viel lebendiger und sprechender als vom vergleichsweise statischen, dafür mit einer deutlich breiteren Farbpalette arbeitenden Borodin-Quartett. Dadurch wird die Unvereinbarkeit der beiden musikhistorischen Schichten zementiert, wirken die Zeitsprünge vom Mittelalter zur Klassik zufällig; in einem Konzert hätte das Konzept ungleich mehr Chancen gehabt.
Prof. Michael B. Weiß [01.10.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Joseph Haydn | ||
1 | Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz op. 51 Hob. XX:1b für Streichquartett | |
2 | Sieben gregorianische Responsorien (Sieben gergorianische Responsorien) |
Interpreten der Einspielung
- Carmina Quartett (Streichquartett)
- Schola Romana Lucernensis (Chor)
- Pater Roman Bannwart (Leitung)