Als der "Lobgesang Marias" ("Meine Seele erhebt den Herrn") bildet das "Magnificat" den Abschluß und Höhepunkt der Vesper im liturgischen Gesang der römischen Kirche. Im Unterschied zur einfachen Psalmodie beginnt beim Vortrag hier jeder Vers mit dem "Initium, der Anfangsfloskel ("Canticums-Psalmodie"). Seit dem 15. Jahrhundert wurden mehrstimmige Vertonungen immer bedeutsamer, meist in alternierender Form mit einstimmigem Choralgesang und mehrstimmigen Versen, in späterer Zeit auch in Kantatenform (Bach, Mozart).