lat. "sequntia" = Folge 1. Eine liturgische Gesangsform, die im 9. Jahrundert entstand. Keimzelle war der Alleluja-Gesang mit seinen langen Tongirlanden (Melismen) über den Vokalen. Den Einzeltönen dieser Melismen wurden textausdeutende, neu gedichtete Verse unterlegt (sog. Tropen). Diese Tropierungen verselbständigten sich bald und lösten sich als Sequenz genannte Eigenform vom Alleluja. Als der Gebrauch von Sequenzen in der Messe auszuufern drohte (ca. 4500 sind heute überliefert), wurden sie vom Konzil von Trient 1550 rigoros bis auf vier verboten. 2. Ein Begriff der Musiklehre, der die auf- oder absteigende Wiederholung einer Ton- oder Harmoniefolge bezeichnet (z.B. die Quintschrittsequenz nach Bruckners "Kadenztaferl": C-F/H-E/A-D/G-C).