Ursprünglich eine Gattung lyrischer Dichtung, die vom 13.–17. Jahrhundert vor allem in Italien große Bedeutung hatte und entsprechend zu Vertonungen anregte (Dufay, Liedmotette Vergine bella nach Petrarca). Im 16./17. Jahrhundert ist die Canzone ein Instrumentalstück, das aus einer gesungenen französischen Chanson übertragen oder in diesem Stil neu komponiert wurde. Typisch für die neue Gattung ist die Unterteilung in verschieden gestaltete Abschnitte (langsam/schnell, homophon/polyphon, gerader/ungerader Takt). Mit ihren imitatorischen polyphonen Abschnitten wurde die Canzone zu einem wichtigen Vorläufer der Fuge, von der sie als Gattung schließlich auch verdrängt wurde. Der Begriff jedoch blieb erhalten und bezeichnete ab dem 18. Jahrhundert ganz allgemein ein vokales oder instrumentales lyrisches Musikstück.