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Kent Nagano

US-amer. Dirigent

Biographie

Der US-amerikanische Dirigent Kent Nagano, geboren am 22. November 1951, wuchs in Morro Bay, einem Fischerdorf an der kalifornischen Küste, auf – ohne Fernsehen, Kino und Stereoanlage, dafür mit Klavier und Klarinette. Er studierte Musik und Soziologie. Nach ersten Erfolgen in den USA wurde er 1988 als Music Director an die Opéra National de Lyon berufen, wo er bis 1998 tätig war. Von 1991 bis 2000 war er Music Director des Hallé Orchestra in Manchester und wurde 2003 zum Ersten Musikdirektor der Los Angeles Opera ernannt. Von 2000 bis 2006 war er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte ihn das Orchester im Juni 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung, die vor ihm nur Günter Wand erhielt. Seitdem leitet er das Orchester als Ehrendirigent weiterhin regelmäßig. Seine Einspielung mit dem DSO von Kaija Saariahos L’amour de loin wurde 2011 mit dem Grammy Award ausgezeichnet. 2006 wurde er Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper München (bis Juli 2013) sowie Music Director des Orchestre Symphonique de Montréal. Im Herbst 2013 übernahm er die Funktion des Principal Guest Conductor und Artistic Advisor bei den Göteborger Symphonikern. Im September 2015 begann seine Amtszeit als Generalmusikdirektor und Chefdirigent an der Hamburgischen Staatsoper. Maestro Nagano wurde 2013 mit der Ehrenmedaille der Québecer Nationalversammlung ausgezeichnet und zum Grand Officer of the Ordre national du Québec ernannt. Der Dirigent wurde zudem am 14. November 2013 für seine Verdienste um die Künste in die Academy of Great Montrealers aufgenommen. Sein musikalisches Selbstverständnis gründet sich auf der zeitgenössischen Musik und der Moderne des 20. Jahrhunderts, sie stehen ihm so nahe wie Mozart, Schubert oder Brahms. Als regelmäßiger Gastdirigent der führenden Orchester der Welt leitete er u.a. die Berliner Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, die Staatskapelle Dresden, das New York Philharmonic, das Russian National Orchestra und die Wiener Philharmoniker.

Tabellarische Biographie

22.11.1951geboren in Morro Bay, Kalifornien (USA) als Sohn japanischer Einwanderer. Erster Musikunterricht durch die Mutter (Bratsche, Klarinette, Koto). Zunächst Jura-Studium an den Universitäten von Santa Cruz und San Francisco, Kalifornien. Ab 1972 Musikstudium, anschließend Korrepititor an der Oper von Boston und dort erste Dirigate.
1983Assistent von Seiji Ozawa bei der UA von Olivier Messiaens Oper Saint François d'Assise.
1986-1989Erster Gastdirigent beim Emsemble InterContemporain in Paris.
1989-1998GMD an der Opéra National de Lyon.
1991-2000Chefdirigent des Hallé Orchesters.
1994Met Debüt mit Poulencs Le Dialogue des Carmelites.
1998Deutsche Erstaufführung von Olivier Messiaens "Saint François d'Assise" bei den Salzburger Festspielen.
1999Aufführung von Busonis Dr. Faust bei den Sazburger Festspielen.
2000UA von K. Saariahos Oper L'Amour du loin bei den Salzburger Festpsielen. Ab Herbst Chefdirigent des Deutschen Symphonieorchesters Berlin.
2002Am 14. September 2002 Eröffnung des neuen Konzerthauses in Dortmund. Das Deutsche Symphonieorchester Berlin ist dort in der ersten Saison des Hauses 20002/2003 "Orchestra in residence". Am 16.11. Premiere der Neuinszenierung von Die Nase (Schostakowitsch) an der Deutschen Staatsoper Unter den Linden in Berlin.
2006/2007Ab der Spielzeit 2006/2007 Nachfolger von Zubin Mehta als GMD an der Bayerischen Staatsoper. Gleichzeitig auch Übernahme der Chefposition beim Orchestre Symphonique de Montréal als Nachfolger von Charles Dutoit. Am 27.10. 2006, also zu Beginn der neuen Spielzeit, Uraufführung des Operneinakters Das Gehege auf einen Text von Botho Strauß von Wolfgang Rihm. Weitere Neuinszenierung der kommenden Spielzeit betreffen Jules Massenets Werther (Premiere: 16.12.2006) unter der musikalischen Leitung Ivor Bolton, Mussorgskys Chowanschtschina (Premiere: 18.03.2007), die Kent Nagano dirigiert und Verdis Luisa Miller, die seit fast zwei Jahrzehnten an der Bayerischen Staatsoper nicht mehr zu hören war (Dirigent: Massimo Zanetti). Die letzte Premiere der Spielzeit ist Rossinis Il turco in Italia am 21.07.2007 (Inszenierung: Christof Loy, Dirigent: Maurizio Barbacini).
2008Leitung der Neuinszenierung von Alban Bergs Wozzek mit Michael Volle in der Titelpartie.
2009Im Febraur dirigiert Kent Nagano dirigiert erstmals in München Elektra von Richard Strauss. Die Titelpartie sang Deborah Polaski. Im April verlängert Nagano seinen Vertrag als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München bis August 2013.
2010Im Juli gibt Kent Nagano bekannt, dass er seinen Vertrag als GMD der Bayerischen Staatsoper über 2013 hinaus nicht verlängrn wird. beim Beethovenfest Bonn 2010 erhält er den Wilhelm Furtwängler-Preis, ein Ehrenpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der klassischen Musik.
2011Japan-Tournee der Bayerischen Staatsoper und Kent Nagano vom 23. September bis 10. Oktober. Aufgeführt werden Wagners Lohengrin (mit Waldtraud Meier als Ortrud und Emily Magee als Elsa sowie Johan Botha in der Titelpartie), sowie Donizettis Roberto Devereux und die Strauss-Oper Ariadne auf Naxos. Insgesamt sind ca. 400 Personen an der Gastspielreise beteiligt, darunter ca. 30 Solisten, 130 Orchestermitglieder und 70 Chorsänger. Am 22. Nov. feiert Kent Nagano seinen 60. Geburtstag und dirigiert in Berlin sein ehemaliges Orchester, das Deutsche Symphonie Orchester Berlin.
2012Kent Naganos ist zum Artistic Advisor und Principal Guest Conductor der Göteborger Symphoniker ernannt worden. Seine Arbeit als Künstlerischer Berater beginnt sofort, seine Tätigkeit als Principal Guest Conductor ab Herbst 2013. Er wird jede Saison sechs bis sieben Wochen mit dem Orchester arbeiten. Im Juli 2013 beendet Kent Nagano mit den Opernfestspielen seine Amtszeit als GMD der Bayerischen Staatsoper.
2013Im Herbst 2013 übernimmt Kent Nagano die Funktion des Principal Guest Conductor und Artistic Advisor bei den Göteborger Symphonikern und tritt mit der Spielzeit 2015/2016 seine Amtszeit als Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper an. Seinen Vertrag beim Orchestre symphonique de Montréal verlängert er bis 2020.
2014Asien-Tournee mit dem Orchestre symphonique de Montréal mit Konzerten in Tokyo, Fukui, Kyoto, Yokosuka, Sapporo, Beijing und Shanghai. Auf dem Programm stehen Werke von Debussy, Strawinsky, Mussorgski und Ravel sowie ein Benefizkonzert in Koriyama zur Erinnerung an die Katastrophe in Fukushima 2011. VÖ des Buches "Erwarten Sie Wunder" - Expect the Unexpected" mit sich der Dirigent mit der heutigen Situation der Klassischen Musik und der möglichen Situation in der Zukunft auseinandrsetzt.
2015Im September 2015 wird Kent Nagano seine erste Spielzeit als Hamburgischer Generalmusikdirektor der Staatsoper sowie des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg beginnen. Saisonstat ist am 13. September 2015 das Akademiekonzert in der Hauptkirche St. Michaeliskirche (“Michel”) mit Mitgliedern des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg und mit Werken von Brahms, Schönberg und Mozart. Diese neu gegründete Philharmonische Akademie St. Michaelis ermöglicht den Musikern in kleineren Ensembles auch Werke für Kammerorchester auszuloten. Seinen Einstand als Generalmusikdirektor der Oper gibt Kent Nagano dann am 19. September bei der Premiere von Berlioz‘ Les Troyens. Regisseur Michael Thalheimer wird diese Neuinszenierung auf die Bühne bringen. Am 27. September dirigiert er dann das Philharmonische Staatsorchester Hamburg bei seinem ersten Sinfonie-Konzert. Dabei werden Werke von Ligeti, Ruzicka, Telemann und Mahler aufgeführt.
2016Im Juli und August 2016 gastiert das Philharmonische Staatsorchester unter Kent Nagano mit verschiedenen Konzertprogrammen bei Festivals in Italien und Norddeutschland. Den Auftakt macht am 11. Juli 2016ein Konzert beim Ravenna Festival. Im monumentalen Palazzo Mauro de André spielen die Philharmoniker Bruckners Sechste Symphonie und Beethovens Viertes Klavierkonzert. Der Solist ist Martin Helmchen. Zwei Tage später folgt im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ein Konzert mit dem gleichen Programm in der Konzertkirche Neubrandenburg. Ende August gastieren die Philharmoniker und Nagano erneut bei den Festspielen. In zwei Konzerten in Ulrichshusen präsentieren die Hamburger Werke von Paul Hindemith, Igor Strawinsky bis hin zu Olivier Messiaens Turangalîla-Symphonie.
2017Der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper stimmte in seiner Sitzung am 04.10.2017 für die Verlängerung der Verträge von Georges Delnon und Kent Nagano um weitere fünf Jahre. Delnon als Opernintendant und Nagano als Generalmusikdirektor haben die Staatsoper Hamburg und das Philharmonische Staatsorchester der Hansestadt seit der Spielzeit 2015/2016 sehr erfolgreich weiterentwickelt.
2019Kent Nagano und das Orchestre Symphonique de Montréal sind im März auf Tournee und in sechs deutschen Städten zu Gast. Mit Igor Strawinskys Ballettmusik Le Sacre du printemps (Das Frühlingsopfer) steht eines der aufregendsten Orchesterwerke des 20. Jahrhunderts auf dem Programm. Die Uraufführung fand in Paris statt – das gilt auch für die Werke zweier Franzosen, die an alternierend mit Mozarts Klavierkonzert KV 488 zur Aufführung kommen: Claude Debussys Jeux und Camille Saint-Saëns’ Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur, op. 103, das vor dem Hintergrund seiner Entstehung auch als „Ägyptisches Konzert“ bezeichnet wird. Solist ist Jean-Yves Thibaudet einer der profiliertesten Saint-Saëns-Interpreten überhaupt. Es gibt wohl keinen Pianisten, der die Klavierkonzerte häufiger live gespielt hat als der französische Pianist. Rafael Blechacz ist der Solist des Mozart-Klavierkonzerts KV 488 in Düsseldorf und Regensburg. Die Termine: 11. März 2019 Düsseldorf, Tonhalle 13. März 2019 Hamburg, Elbphilharmonie 14. März 2019 Essen, Philharmonie 21. März 2019 München, Gasteig 22. März 2019 Regensburg, Audimax 25. März 2019 Berlin, Philhamonie
2020Im Januar veranstaltete das Orchestre symphonique de Montréal erstmals unter Leitng von Kent Nagano ein Schubert-Festival in Montreal, bei dem u.a. sämtlche Sinfonien des Komponisten aufgeführt wurden. Zum Jahresausklang präsentiert Hamburgs Generalmusikdirektor Kent Nagano ein Programm mit alter und neuerer Musik, Festlichem und Nachdenklichem. Neben Altmeistern wie Giovanni Gabrieli und J.S. Bach darf – mit Blick aufs Jubiläumsjahr – Ludwig van Beethoven natürlich nicht fehlen. Sofia Gubaidulina ist ebenso vertreten wie Felix Mendelssohn Bartholdy mit seiner Reformations-Symphonie, die den feierlichen Abschluss bildet. Mit dem Programm möchten sich Kent Nagano und die Philharmoniker gemeinsam mit ihrem Publikum vom alten Jahr verabschieden und gleichzeitig das neue Jahr 2020 begrüßen.
2021Das Orchestre symphonique de Montréal (OSM) hat am 26. Februar 2012 bekannt gegeben, dass Kent Nagano den Ehrentitel „Conductor Emeritus” erhält. Mit seiner Ernennung durch den Vorstand ist er, nach Wilfrid Pelletier und Zubin Mehta, der dritte Music Director des OSM, der diese Auszeichnung erhält.
2023Nach der erfolgreichen Uraufführung in der New Yorker Carnegie Hall (22.4.) präsentierten Kent Nagano, Jan Vogler und das Philharmonische Staatsorchester Hamburg beim Internationalen Musikfest Hamburg gestern in der Elbphilharmonie die deutsche Erstaufführung von Sean Shepherds neuem Werk für Cello, (Kinder-/Jugend-)Chöre und Orchester, das auf einem Gedichtzyklus der Lyrikerin Ulla Hahn basiert, sowie Werke von Brahms und Beethoven. Danach folgt eine weitere Aufführung in der Hamburger Elbphilharmonie am 30. April sowie im Dresdner Kulturpalast am 5. Mai. Zwei Konzerte beim Kissinger Sommer mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und den Solisten Rafal Blechacz und Roman Borisov (Klavier).
2024Die Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein verleiht ihren diesjährigen Brahms-Preis an den international renommierten Dirigenten Kent Nagano. Die Verleihung des mit 10.000 EUR dotierten Brahms-Preises findet am 29. September 2024 um 19.30 Uhr in der St. Bartholomäus-Kirche Wesselburen statt.

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