Hans Leo Haßler, getauft am 26. Oktober 1564 in Nürnberg, erhielt seinen ersten Orgelunterricht u.a. bei Leonhard Lechner, ab 1584 war er Schüler bei Andrea Gabrieli in Venedig, wo er auch Bekanntschaft mit Giovanni Gabrieli machte. 1585 wurde er Kammerorganist des Grafen Oktavian II. von Fugger in Augsburg sowie Organist an St. Moritz. 1590 erschien seine erste Sammlung Canzonette a quatro voci. 1600 wurde er auch für ein Jahr Leiter der Augsburger Stadtpfeifer. Nach dem Tod des Grafen Oktavian ging er 1601 nach Nürnberg. Dort betätigte er sich in erster Linie als Geschäftsmann und Hersteller von Orgelautomaten. 1604 siedelt er nach Ulm über. Zwischen 1604 bis 1608 entstanden seine geistlichen Werke. Ab 1608 war er Kammerorganist des in Dresden residierenden Kurfürsten Christian II. von Sachsen. Im Jahr 1595 wurde er von Kaiser Rudolf II. zusammen mit seinen Brüdern Caspar Haßler und Jakob Haßler in den Adelsstand erhoben. Während der Teilnahme an den Krönungsfeierlichkeiten für Kaiser Matthias starb Haßler am 8. Juni 1612 in Frankfurt am Main an der Schwindsucht. Seine besondere Bedeutung liegt in der Verbindung italienischer Liedformen mit deutschen Texten. Seine bedeutendsten Kompositionen sind der Lustgarten Neuer Teutscher Gesäng (1601) sowie Psalmen fugweis (1607) und Kirchengesäng simpliciter (1608).
Hans Leo Hassler
Biographie
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