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Astor Piazzolla

Biographie

Der Tango lebt – wie auch die Erinnerung an den „König des Tangos“: Am 11. März 1921 Jahren wurde Astor Piazzolla in Mar del Plata bei Buenos Aires geboren. In seiner Jugend war das Wort „Tangomusiker“ schmutzig. Piazzolla hat sich geschämt, selbst Tangomusiker zu sein – und hat diesen ureigensten argentinischen Tanz salonfähig gemacht. Mit dem Tango Nuevo interpretierte er den traditionellen „schmutzigen“ Tango neu und trat damit einen Siegeszug um die ganze Welt an, der bis heute anhält. Die Familie wanderte nach New York aus, als Astor vier Jahre alt war. Seine musikalische Begabung wurde früh erkannt, er lernte Klavierspielen und – seinem Vater zuliebe – Bandoneon. Astor selbst fühlte sich allerdings zum Jazz und zur Musik Bachs hingezogen. Eine entscheidende Wende trat ein, als die Familie 1937 nach Buenos Aires zurückkehrte. Ein Konzert des Tango-Ensembles von Elvino Vardaro begeisterte ihn so sehr, dass er verstärkt übte und sein Bandoneonspiel perfektionierte. 1939 wurde er Mitglied des Orchesters von Aníbal Troilo. Artur Rubinstein ermunterte den jungen Musiker zum Studium und ab 1940 nahm Piazzolla Kompositionsunterricht bei dem nur wenig älteren Alberto Ginastera. 1946 gründete er sein erstes eigenes Orquesta Típica und begann, eigene Orchester- und Kammermusikwerke zu komponieren. Ein Stipendium ermöglichte es ihm, 1954 in Paris bei Nadia Boulanger Komposition zu studieren, die ihn entschieden aufforderte, seine Wurzeln – den Tango – zu kultivieren und nicht zu verleugnen. 1955 kehrte er nach Argentinien zurück und gründete das Octeto Buenos Aires, seine größten Erfolge feierte er jedoch mit seinem 1960 gründeten Quintett aus Violine, Gitarre, Klavier, Bass und Bandoneon. In Argentinien wurde er wegen seiner Tangomusik stark angefeindet, da diese kein „echter“ Tango sei. Er ließ sich jedoch nicht beirren und komponierte mit unglaublicher Produktivität Werke für unterschiedliche Besetzungen. So entstanden über 300 Tangos und Musik für fast 50 Filme, dabei spielte er rund 40 Schallplatten ein. Im August 1990 erlitt Piazzolla in Paris einen Schlaganfall, zwei Jahre später starb er in Buenos Aires am 4. Juli 1992. Seine Kompositionen konnten sich aber auch nach seinem Tod bis heute behaupten und wurden vor allem von Klassikinterpreten wie dem Geiger Gidon Kremer, dem Cellisten Yo-Yo Ma oder dem Klavierduo Emanuel Ax und Pablo Ziegler gespielt. Kremers „Hommage à Piazzolla“ verkaufte sich weltweit über eine halbe Million Mal.

Tabellarische Biographie

11.3.1921geboren in Mar del Plata bei Buenos Aires (Argentinien)
ab 1930Übersiedelung mit seiner Familie nach New York.
1937Der virtuose jugendliche Bandoneon-Spieler, der in New York den Jazz kennenlernte, wirkt musikalisch in dem Film von Carlos Gardel "El dia que me quieras" mit. Rückehr nach Argeninien.
1940Kompositionsstudium bei Alberto Ginastera.
1954Fortsetzung seines Kompositionsstudiums bei Nadia Boulanger in Paris.
1960Auftritte mit seinem eigenen Ensemble. Komposition eigener Tangos für sein Ensemble. Insgesamt hat er über 300 Werke komponiert.
1967Entstehung der Tango-Oper "Maria de Buenos Aires" (Libretto Haracia Ferrer).
1979Entstehung seines Concierto para bondoneón (mit Orchester). Seine Popularität macht ihm zum international gefeierten Star.
4.7.1992gestorben in Buenos Aires (Argentinien)

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