Sony Classical SK 51353
1 CD • 65min • 1999
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ein Konzept haben die Musiker dieser holländischen Produktion durchaus: sie spielen Beethoven, als handle es sich um Barockmusik: großflächig, etwas gleichförmig und pulsorientiert. Und rasch entsteht der Eindruck von Starre, Emotionslosigkeit und mangelnder innerer Gesanglichkeit, deutlich gleich im ersten Satz des Erzherzog-Trios. Der Bogen der Musik wirkt keineswegs plastischer, eher gibt es eine Tendenz zu manierierter Mechanik. Beethoven ist ein intensiver Komponist, aber die kleinen agogischen Verhaltungen (wie sie etwa das Prager Guarneri Trio wunderbar hören läßt) und die lyrischen Gewichtungen, die (nicht nur in Donau-Monarchie-Interpretationen) essentiell sind, unterbleiben hier, als wären sie ein Vergehen am Notentext. Zudem bleibt die Dynamisierung blaß und terrassenförmig, vor allem das forte wirkt künstlich aufgesetzt, wie auf Knopfdruck. Formale Übergänge muten teilweise unorganisch und brüchig an, vielleicht auch, weil eine gestische Bewältigung der Bruchstellen der Musik gar nicht erst angestrebt wird. Dieses Konzept überzeugt nicht.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.02.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Klaviertrio B-Dur op. 97 (Erzherzog-Trio) | |
2 | Klaviertrio Nr. 5 D-Dur op. 70 Nr. 1 (Geistertrio) |
Interpreten der Einspielung
- Jos van Immerseel (Klavier)
- Vera Beths (Violine)
- Anner Bylsma (Violoncello)