Philips 462 594-2
1 CD • 61min • 1999
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Seiji Ozawa läßt die Streichersektion des Orchesters vom japanischen Saito Kinen Festival in voller Größe aufmarschieren. Sowohl Antonin Dvor*áks versponnene Ständchenmusik als auch das einst von Béla Bartók für den Basler Mäzen Paul Sacher geschriebene Divertimento scheinen sich damit aus kammermusikalischen (oder zumindest kammerorchestralen) Regionen zu verabschieden. Wobei, das ist Ozawa gutzuschreiben, keineswegs alles gleich zum opulenten Sound befördert wird; der Dirigent achtet trotz des satten Draufgängertums durchaus auf Nuancen und Finessen.
Am effektvollsten - und fragwürdigsten - geschieht dies beim kürzesten Stück, Hugo Wolfs siebenminütiger Italienischer Serenade. Das erreicht eine Üppigkeit, die das heiter vertrackte Werklein über Gebühr aufzublasen droht. Zumal es in freier Fassung geboten wird: die originale Version als Streichquartett in einer Einrichtung für Streicherensemble (also nicht die von Wolf selber stammende Instrumentierung für kleines Orchester inklusive zehn Bläser). Fazit: eine delikate Perle neu aufpoliert.
Mario Gerteis † [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Antonín Dvořák | ||
1 | Streicherserenade E-Dur op. 22 B. 52 | |
Hugo Wolf | ||
2 | Italienische Serenade G-Dur für Streichorchester | |
Béla Bartók | ||
3 | Divertimento Sz 113 BB 118 für Streicher |
Interpreten der Einspielung
- Saito Kinen Orchester (Orchester)
- Seiji Ozawa (Dirigent)