Arte Nova 74321 77076 2
1 CD • 52min • 2000
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Es ist ein Phänomen, wenn eine 1940 in Kriegsgefangenschaft geschriebene Komposition bis heute über ein Interpretationsspektrum verfügt, das sich fast mit einer Beethoven-Sinfonie vergleichen läßt. Ein Non-Plus-Ultra an Transparenz findet sich in einigen jüngeren Aufnahmen des Meisterwerks, aber wenn man in der Artikulation der Geigerin Michaela Paetsch Neftel hier Liturgie de cristal hört, dann sucht man einen Begriff, der "licht", "immateriell" und "zerbrechlich" verbindet und dabei doch das schwerelose Singen mitformuliert. Unerhört klingt hier auch das monumentale Unisono im zentralen Satz des Werkes (Danse de la fureur...), wobei der hinreißend archaische Klavierpart (Liese Klahn) mit den Melodieinstrumenten wie zu einem transzendenten Ungeheuer verschmilzt. Auch die übergeordnete Architektur läßt nichts zu wünschen übrig, wobei die tendenziell eher langsamen Tempi des Ensemble Incanto zeigen, welche unglaubliche Kraft und Fülle in dieser Musik steckt. Und in den mystischen Melodiebögen der beiden Schlußsätze verbinden sich höchste Ruhe und Intensität.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Olivier Messiaen | ||
1 | Quatuor pour la fin du temps für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Ensemble Incanto (Ensemble)