harmonia mundi HMN 911733
1 CD • 53min • 2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Beim ersten Hineinhören kann der Franzose Florent Boffard (Jahrgang 1964) mit seiner Interpretation der zwölf Etüden von Claude Debussy beeindrucken: Er spielt die technisch hoch anspruchsvollen Stücke mit bewundernswerter Tontrennung und zupackendem rhythmischem Schwung, mitunter mit fast übermütigem Witz. Beim genaueren Hören aber machen sich Ermüdungserscheinungen breit: So flinkfingrig Boffard sich auch durch die Etüden spielt, so wenig differenziert erscheint die klangfarbliche Ausgestaltung. Vergleicht man seine Einspielung etwa mit Maurizio Pollinis vielschichtiger Aufnahme von 1992, dann erscheint Boffards im forte wie im piano kerniger, ja zupackender Anschlag mit der Zeit ein wenig oberflächlich. Der Franzose spielt zwar die Repetitionen in der neunten Etüde oder die Akkorde in der zwölften Etüde knackiger als Pollini, bleibt aber zweidimensional im Vergleich zum 3-D-Klangbild des Italieners - krasser noch sind die Unterschiede bei den "entgegengesetzten Klangfarben" in Nr. 10. Bei Bartók bestätigt sich, daß bei Boffard die Strich- bzw. Zeichentechnik die Farbmischung in den Schatten stellt.
Kalle Burmester [01.10.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Claude Debussy | ||
1 | Douze Etudes L 136 | |
Béla Bartók | ||
2 | Drei Etüden op. 18 Sz 72 |
Interpreten der Einspielung
- Florent Boffard (Klavier)