Philips 464 661-2
1 CD • 40min • 1999
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Daß Beethovens Sinfonien doch nicht totgespielt sind, wie oft gestöhnt wird, haben in jüngerer Zeit etwa die beiden interessanten Zyklen David Zinmans und Daniel Barenboims gezeigt. Findet Ozawa einen dritten Weg? Leider nein. Neben Zinmans aggressiver und Barenboims sorgfältiger und klangsinnlicher Einspielung hört sich Ozawas Musizieren einseitig und vorsichtig an. Das äußert sich schon darin, daß die Mittelsätze einander angeglichen werden: Paradoxerweise wirkt so das Andante in seinem leichtfüßigen und flotten Schritt bewegter als das wenig Vivace-Energien ausstrahlende Menuetto. Zudem ist das Saito Kinen Orchestra bei der Entfaltung seiner Gruppen gehemmt; durch die ständige diskrete Haltung scheint es sich immer zu ducken, auch in forte-Partien. So ergibt sich bei Sequenzen, anders als bei Barenboim, der Eindruck von Wiederholungen und starrer, wenig phantasievoller Artikulation. Der Reichtum der Sinfonie wird beschnitten. Die wenig attraktive Aufmachung (nur englischer Booklettext) und die kurze Spieldauer werden nicht durch eine außergewöhnliche Aufnahme wettgemacht.
Prof. Michael B. Weiß [01.10.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 | |
2 | Leonoren-Ouvertüre Nr. 2 C-Dur op. 72a |
Interpreten der Einspielung
- Saito Kinen Orchester (Orchester)
- Seiji Ozawa (Dirigent)