Komm mit mir ins Chambre séparée

OehmsClassics OC308
1 CD • 67min • 2003
18.08.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es ist noch nicht lange her, da galt die Sopranistin Noemi Nadelmann als sängerische Nachwuchshoffnung. Mittlerweile ist sie zu einem Stern erster Ordnung aufgestiegen und hat sich als Opern-, Operetten- und Konzertsängerin mit vielen eindrucksvollen Darbietungen etabliert. Das Operettenkonzert auf Oehms classics ist ein neuerlicher Beweis für ihr eminentes Können und ihre interessante Individualität. Noemi Nadelmann besitzt zwar keine verführerisch schöne Stimme, aber ihre Potenzen liegen vorwiegend in der starken künstlerischen Überzeugungskraft. Die bekannten Gesänge aus bekannten Operetten klingen wie frisch poliert, sie werden mit höchster Intenistiät, mit leidenschaftlicher Geste, dazu auch mit anerkennenswerter Akkuratesse vorgetragen. Bezeichnend, daß sie den Heuberger-Schlager, der in der üblichen Verballhornung als Plattentitel fungiert, mit korrektem Text singt, nämlich: „Geh'n wir ins Chambre séparée“. Da um dieses Lied aus der Operette Der Opernball noch immer verschiedene Plagiat-Gerüchte kursieren, sei hier auf die 2002 bei Böhlau erschienene Heuberger-Biographie von Peter Grunsky hingewiesen, die über den Sachverhalt definitiv Aufschluß gibt.
Was den vorzüglichen Eindruck der Aufnahme ein wenig einschränkt, ist die orchestrale Begleitung, genau gesagt die Orchesterleitung durch Jan Schulsz. Zu viele Dehnungen und stimmungstötende Intervalle. Das Lied Draußen in Sievering blüht schon der Flieder (eine Johann-Strauß-Adaption von Oskar Stalla) zerfällt ihn lauter Einzelteile. Hier und auch an anderen Stellen mangelt es an Zügigkeit, an Fluß.
Clemens Höslinger [18.08.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
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Interpreten der Einspielung
- Noëmi Nadelmann (Sopran)
- Budapest Symphony Orchestra (Orchester)
- Jan Schultsz (Dirigent)