Jenő Hubay
Works for Violin and Piano Vol. 6

Hungaroton HCD 32155
1 CD • 77min • 2002
19.04.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Kurz nach dem sich abzeichnenden Siegeszug durch die Pariser Salons in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts änderte Jenö Huber – vermarktungstechnisch ganz auf der Höhe der Zeit – seinen eher unexotischen Nachnamen in das viel weniger preussisch daherkommende Hubay. In einer nach Exotismen lechzenden Musikwelt schmachteten sich Hubays diverse Tzigane- und Csardas-Blütenträume sehr erfolgreich in das allgemeine Repertoire. Heutzutage ist ihr Urheber meist in Vergessenheit geraten – als Zugabe- und Bravourstücke runden sie indes noch so manchen Sonatenabend ab. Dabei ist Hubay durchaus ein ernstzunehmender Komponist gewesen, der über melodische Erfindungsgabe, Sinn für musikalische Proportionen und dramaturgische Plots verfügte: Das programmatische, mehrteilig konzipierte Mosaique etwa wird allen Anforderungen einer klassischen zyklischen Komposition gerecht. Hier überzeugt das ungarische Duo Szecsödi/Kassai mit sonorer Bariton-Grundierung am nachhaltigsten. Gewagte diskantorientierte Direkteinstiege wie bei der eröffnenden Tzigane op. 4 hingegen geraten manchmal etwas dünn und flatterhaft. Im Ganzen aber hört man eine recht geschmackvolle Interpretation, die weitgehend ohne süßliche Parfümierung auskommt.
Norbert Rüdell [19.04.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jenő Hubay | ||
1 | Fantaisie tziganesque op. 4 | |
2 | Plaintes arabes op. 6 Nr. 1 | |
3 | Chant polonais op. 6 Nr. 2 | |
4 | Danse Hongroise op. 59 Nr. 1 (Fantaisie tziganesque Nr. 1) | |
5 | Husarenlied op. 59 Nr. 2 (Fantaisie tziganesque Nr. 2) | |
6 | Mosaïque op. 49 (zehn Stücke) | |
7 | Fantaisie tziganesque op. 55 Nr. 1 (Ungarische Weise) | |
8 | Fantaisie tziganesque op. 55 Nr. 2 (Ungarische Weise) | |
9 | Cantilène op. 70 | |
10 | Ballade op. 104 Nr. 1 | |
11 | Humoreske op. 104 Nr. 2 |
Interpreten der Einspielung
- Ferenc Szecsödi (Violine)
- István Kassai (Klavier)