Baiba Skride
Bach • Bartók • Ysaÿe
Sony Classical SK 92938
1 CD • 77min • 2004
29.10.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Mit ihrem Sieg im Brüsseler Concours Reine Elizabeth 2001 hat sich die lettische Geigerin Baiba Skride, die wie Gidon Kremer aus Riga stammt, nachdrücklich in der Spitzengruppe der jungen Geiger positioniert. Für ihre erste, randvolle Solo-CD greift sie nun unerschrocken nach den Sternen der Violin-Literatur – und meistert die Herausforderungen des anspruchsvollen, dabei sinnvoll zusammengestellten Programms in jeder Hinsicht bravourös. In Bachs d-moll-Partita mit der berühmten Chaconne besticht die schlüssige Tempowahl, der schlackenlose Wohlklang und der stete Fluss des Spiels. Von der Dreiundzwanzigjährigen die gleiche Kompromisslosigkeit der Phrasierung und Immunität gegenüber geigerischen Verlockungen zu erwarten, wie sie die Einspielung Ida Haendels als Frucht eines langen Musikerlebens auszeichnet, wäre unfair. Freier wird Baiba Skrides Darstellung in der ersten von Eugène Ysayes 1924 veröffentlichten sechs Solo-Sonaten, die bei aller harmonischen und rhythmischen Komplexität den Geist Bachs aus postromantischem Blickwinkel reflektieren. In Bela Bartóks ungemein schwerer, 1944 für Yehudi Menuhin komponierter Solo-Sonate schließlich veranstaltet die junge Lettin aus blitzsauberen Akkorden, rasenden Läufen, ätherischen Kantilenen und satten Folklorismen ein Feuerwerk, das seinesgleichen sucht und keinen Zweifel an einer ganz großen geigerischen Zukunft lässt.
Sixtus König † † [29.10.2004]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 für Violine solo | |
Eugène Ysaÿe | ||
2 | Sonate g-Moll op. 27 Nr. 1 für Violine solo | |
Béla Bartók | ||
3 | Sonate Sz 144 für Violine solo |
Interpreten der Einspielung
- Baiba Skride (Violine)