Peter Ilyich Tchaikovsky
Julia Fischer
Pentatone classics 5186 095
1 CD/SACD • 68min • 2006
22.12.2006
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Sorge, das Duo Fischer-Kreizberg könne es dem bereits wieder historischen „Traumpaar” Mutter-Previn nachtun und bei seiner Darstellung des Tschaikowsky-Konzerts hochkonzentrierten Himbeersirup servieren – diese Sorge erwies sich als unbegründet. Immerhin bemüht sich der Dirigent auffallend um einen schlanken, federnden Gang, was gleich in der Orchesterexposition als wohltuend empfunden, dann aber leider durch die doch sehr süßlichen Einlagen der Solistin in Frage gestellt wird: Julia Fischer nimmt ihre Aufgaben tatsächlich aus demselben Blickwinkel, von dem aus sie der Photograph fürs Cover der Produktion abgelichtet hat. Zwangsläufig entstehen Konflikte, die sich nur nachteilig auf das gesamte Gefüge auswirken können. Agogische Zusätze, offenkundige Verstöße gegen einfachste Partiturvorschriften (was bitte heißt „ben sostenuto il tempo”?) und jene Espressivo-Vorstellung, die Ausdruck nicht von übermäßigem Rubato lösen kann – all das sollte inzwischen doch eigentlich Geschichte sein.
Die mit Abstand erfreulichste Erscheinung des gesamten Albums, auf dem die Sérénade mélancholique ihrem Namen alle Ehre und die Duo-Einspielung des Souvenir den beiden Hauptdarstellern offenbares Vergnügen macht, ist das Scherzo op. 34: Mit solchem Schwung und solch tänzerischer Geradlinigkeit wäre das zeitgleich entstandene Konzert eine glückliche Alternative geworden – denn spiel- und aufnahmetechnisch ist sowohl an der „Stehgeige” wie im Orchester alles vorhanden, was Peter Tschaikowsky sich hätte wünschen können.
Rasmus van Rijn [22.12.2006]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Peter Tschaikowsky | ||
1 | Konzert D-Dur op. 35 für Violine und Orchester | |
2 | Sérénade mélancholique h-Moll op. 26 | |
3 | Valse-Scherzo C-Dur op. 34 für Violine und Klavier | |
4 | Souvénir d'un lieu cher op. 42 |
Interpreten der Einspielung
- Julia Fischer (Violine)
- Russian National Orchestra (Orchester)
- Yakov Kreizberg (Klavier, Leitung)