Naxos 8.557880
1 CD • 78min • 2004
21.02.2007
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es ist erstaunlich, daß die Cellosonaten und die frühe Suite op. 16 von Camille Saint-Saëns so vernachlässigt werden: Sie stehen seinen beliebten und viel gespielten Cellokonzerten in nichts nach. Schon der Erstling in c-Moll von 1872 hat geradezu sinfonischen Zugriff und wirkt aufgrund seiner vielen Farben wie ein nie instrumentiertes Cellokonzert. In allen drei Werken ist die thematische Erfindung und motivische Arbeit meisterhaft, auch wenn das unterschiedliche Niveau durchaus Zeugnis von Entwicklungsprozessen des Komponisten ablegt. Es ist interessant, die CD einmal so zu programmieren, daß die Suite op. 16 (1862) den Anfang macht. Saint-Saëns hat jenes Werk übrigens in der Tat auch instrumentiert (Naxos 8.553039). Leider gibt es von den Sonaten nur ausgesprochen wenige Aufnahmen; umso dankbarer kann man für diese Neuaufnahme sein. Maria Kliegel und Francois-Joël Thiollier hatten eine ausgesprochene Sternstunde. So lebendig musiziert, farbig und in den Nuancen fein ausgelotet dürfte man die Sonaten von Saint-Saëns nur selten zu hören bekommen – musikalisch eine Referenz-Aufnahme. Von der Klangtechnik her ist die Balance nicht optimal: Das Cello wirkt, als ob es in der Bucht des Flügels plaziert gewesen wäre, bei voll hochgeklapptem Deckel. Besonders in vollgriffigen und lauten Passagen wird es dadurch über Gebühr verdeckt. Außerdem wirkt die Aufnahme erheblich nachverhallt.
Dr. Benjamin G. Cohrs [21.02.2007]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Camille Saint-Saëns | ||
1 | Sonate Nr. 1 c-Moll op. 32 | |
2 | Suite d-Moll op. 16 für Violoncello und Klavier (1862) | |
3 | Sonate Nr. 2 F-Dur op. 123 für Violoncello und Klavier (1905) |
Interpreten der Einspielung
- Maria Kliegel (Violoncello)
- François-Joel Thiollier (Klavier)